|
|
|
|
|
Bielefeld |
|
|
Übersicht |
|
|
Deutschland, Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld
Bielefeld ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Detmold im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Bielefeld grenzt an Spenge, Enger und Herford (Kreis Herford), Bad Salzuflen, Leopoldshöhe und Oerlinghausen (Kreis Lippe) Schloß Holte-Stukenbrock, Verl, Gütersloh, Steinhagen, Halle (Westf.) und Werther (Westf.) (Kreis Gütersloh).
Das Stadtgebiet Bielefelds ist in zehn Stadtbezirke eingeteilt. Die Stadtbezirke sind wiederum amtlich in 92 Statistische Bezirke gegliedert. Im Sprachgebrauch wird für Ortsangaben in Bielefeld üblicherweise eine informelle Einteilung in Stadtteile verwendet. Diese Stadtteile entsprechen oftmals den ehemals selbständigen Gemeinden, die bei den Gebietsreformen von 1930 und 1973 nach Bielefeld eingemeindet wurden.
Bezirk: Brackwede Stadtteile: Brackwede, Holtkamp, Quelle, Ummeln
Bezirk: Dornberg Stadtteile: Babenhausen, Großdornberg, Hoberge-Uerentrup, Kirchdornberg, Niederdornberg-Deppendorf, Schröttinghausen
Bezirk: Gadderbaum Stadtteile: Bethel, Gadderbaum
Bezirk: Heepen Stadtteile: Altenhagen, Baumheide, Brake, Brönninghausen, Heepen, Milse, Oldentrup
Bezirk: Jöllenbeck Stadtteile: Jöllenbeck, Theesen, Vilsendorf
Bezirk: Mitte
Bezirk: Schildesche Stadtteile: Gellershagen, Schildesche, Sudbrack
Bezirk: Senne Stadtteile: Buschkamp, Windelsbleiche, Windflöte
Bezirk: Sennestadt Stadtteile: Dalbke, Eckardtsheim, Heideblümchen, Sennestadt
Bezirk: Stieghorst Stadtteile: Hillegossen, Lämershagen-Gräfinghagen, Sieker, Stieghorst, Ubbedissen
|
|
|
Geschichte |
|
|
bis 1945 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Minden 1945 britische Besatzungszone 1946 Land Nordrhein-Westfalen 1949 Bundesland Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold
Zuständ. Justiz 1894 Amtsgericht Bielefeld, Landgericht Bielefeld, Oberlandesgericht Hamm
Zuständ. Finanzamt 1927 Finanzamt Bielefeld, Landesfinanzamt Münster
Zugehörigkeit ev. Kirche 1939 Evangelische Kirche der altpreußischen Union, Kirchenprovinz Westfalen
Zugehörigkeit kath. Kirche 1939 Bistum Paderborn
Kath. Dekanat Bielefeld 1940 Gesamtbevölkerung: 658.256 Zahl der Nichtkatholiken: 627.124 (95,3 %) Zahl der Katholiken: 31.132 (4,7 %) davon sind der Osterpflicht nachgekommen: 11.352 (36,5 %) Austritte aus der katholischen Kirche: 242 Übertritte zur katholischen Kirche: 33 (davon 33 evangelische) Rücktritte zur katholischen Kirche: 7
Landrat 1837 - 1876 Johann Karl Eduard Friedrich Wilhelm von Ditfurth 1877 - 1878 Dr. Rudolf von Borries 1878 - 1909 Franz von Ditfurth 1909 - 1937 Dr. Karl Friedrich August Beckhaus 1938 - 1943 Dr. Heinrich Rütten 1939 Hermann Rotberg (vertretungsweise) 1943 - 1945 Erich Hartmann
Oberbürgermeister 1881 - 1912 Gerhard Bunnemann 1912 - 1932 Dr. Arnold Heinrich Rudolf Stapenhorst 1933 - 1937 Dr. Paul Prieß 1937 - 1945 Fritz Budde
Zuständiger Gau 1933-1945 Westfalen-Nord Gauleitung ist Münster Gauleiter Meyer Alfred Dr. 01. 01.1931 – 1945 Volkswirt u. Hauptmann a. D. in Münster/Westfalen 01.04.1928 Eintritt in die NSDAP 1928 Ortsgruppenleiter der NSDAP in Gelsenkirchen MdR Sept. 1930 - Juli 1932, Nov. - Dez. 1932 u. Nov. 1933 - 1945 1932 - 1933 MdL Preußen 01. 01.1931 - 1945 NSDAP-Gauleiter Gau Westfalen-Nord 1933 - 1945 Reichsstatthalter für Lippe und Schaumburg-Lippe 1938 - 1945 Oberpräsident der preuß. Provinz Westfalen 1941 - 1945 Staatssekretär im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete und Stellvertreter des Reichsministers Rosenberg Mai 1945 Selbstmord.
Kreisleiter: Pg . Heidemann 1933 . Ortsgruppenleiter Ortsgruppe Jahnplatz Ortsgruppenleiter Pg . Holtmann 1933 Ortsgruppe Sparenberg Ortsgruppenleiter Pg . Semler 1933 Ortsgruppe Kesselbrink Ortsgruppenleiter Pg . Helmold 1933 Ortsgruppe Königsbrügge Ortsgruppenleiter Pg . Herrmann 1933 Ortsgruppe Pottenau Ortsgruppenleiter Pg . Willgerodt 1933 Ortsgruppe Kamphof - Schildesche Ortsgruppenleiter Pg . Langenberg 1933 Ortsgruppe Siegfried Ortsgruppenleiter Pg . Seifert 1933 Ortsgruppe Johannisberg Ortsgruppenleiter Pg . Kirste 1933
Einwohner Stadtkreis Bielefeld 30.679 (1880) davon 26.375 Evangelische, 3.561 Katholiken, 653 Juden 34.931 (1885) 39.950 (1890) davon 26.375 Evangelische, 4.599 Katholiken, 681 Juden 63.046 (1900) davon 54.327 Evangelische, 7.396 Katholiken 78.380 (1910) davon 67.910 Evangelische, 8.760 Katholiken 86.062 (1925) davon 73.878 Evangelische, 9.596 Katholiken, 142 sonstige Christen, 865 Juden 121.031 (1933) davon 102.897 Evangelische, 11.449 Katholiken, 41 sonstige Christen, 797 Juden 126.711 (1939) davon 101.761 Evangelische, 13.656 Katholiken, 2.248 sonstige Christen, 373 Juden 153.613 (1950) 174.500 (1960) davon 42.800 Vertriebene 169.300 (1969) 312.600 (1980) 318.200 (1990)
|
|
|
Zuständ. Militärdienst |
|
|
VII. Armeekorps
Generalkommando in Münster 1872-1882 General der Kavallerie Graf zu Stolberg-Wernigerode 1883-1888 General-Leutnant von Witzendorff 1889-1892 General der Kavallerie und Generaladjutant von Albedyll 1894-1898 General der Infanterie von Goetze 1899-1900 General der Infanterie von Mikusch-Buchberg 1901 Generalleutnant Freiherr von Bülow 1903-1908 General der Kavallerie Freiherr von Bissing 1909 General der Kavallerie von Bernhardi 1911-1918 General der Kavallerie von Einem gen. von Rothmaler
1939 Wehrkreis VI Der Wehrkreis VI umfasste die Provinzen Westfalen, Hannover und die Rheinprovinz. Er gliederte sich in die Wehrersatzbezirke Münster/Westfalen, Dortmund, Düsseldorf und Köln.
Standort Bielefeld
Fronttruppenteile 6. Infanterie-Division Infanterie-Regiment 18 Infanterie-Regiment 18. Infanterie-Regiment 18, Stab, 14. Kompanie 13./Infanterie-Regiment 18 III./Infanterie-Regiment 18 II./Infanterie-Regiment 64 Grenadier-Regiment 18 III./Schützen-Regiment 4 V./Artillerie-Regiment (motorisiert)16 II./Artillerie-Regiment 42 Beobachtungs-Abteilung 16 Nachrichten-Abteilung 6 3.(H.)/Nachrichten-Abteilung 6 3.(E.)/Nachrichten-Abteilung 6 Sanitäts-Abteilung 6 Landesschützen-Bataillon 909 leichte Flak-Abteilung 737(o)
Ersatztruppenteile Sanitäts-Staffel Heeresfachschule (V.W.)
Heeresfachschule (V.) Division Nr. 166 Division Nr. 176 Division Nr. 466
Kommandeur der Ersatz-Truppen VI Bielefeld
Infanterie-Ersatz-Regiment 6 Infanterie-Ersatz-Bataillon Grenadier-Ersatz-Bataillon 18 Infanterie-Ausbildungs-Bataillon 18 Grenadier-Ausbildungs-Bataillon 18 Reserve-Grenadier-Bataillon 18 Ersatz- u. Ausbildungs-Bataillon (M)276 Panzer-Ersatz- u. Ausbildungs-Abteilung 11 Nachrichten-Ausbildungs-Abteilung 6 Nachrichten-Ersatz-Abteilung 6
Kommandobehörden / Dienststellen Artillerie-Kommandeur 6
Wehrkreisarzt VI mit Sanitäts-Abteilung
Wehrbezirks-Kommando (WK VI, Wehrersatzbezirk Münster. Zuständig für die Wehrmeldebezirke (Wehrmeldeämter) Bielefeld und Weidenbrück.)
Wehrmeldeamt (WK VI, Wehrbezirk Bielefeld. Zuständig für den Stadtkreis Bielefeld und die Landkreise Bielefeld und Halle / Westfalen.)
Wehrmachtfürsorge- und Versorgungsamt
Bez.Wehrwirtschaftsoffz.II
Wehrwirtschaftsstelle Bez. Bielefeld
Heeresnebenzeugstelle
Gericht der 6. Division
Ev.Standortpfarramt
Kath.Standortpfarrer
Heeres-Standort-Verwaltung
Heeres-Verpflegungs-Amt
Heeres-Bauamt I Heeres-Bauamt II
O.K. (I) 644 Bielefeld Rüstungskommando Bielefeld
Einrichtungen Standortlazarett
|
|
|
vor 1933 |
|
|
Ab 1722 verlor die Stadt durch die Gründung von Minden-Ravensberg wichtige Verwaltungsfunktionen an Minden. 1775 ließ Friedrich der Große aus den Steinen der teilweise abgerissenen Sparrenburg, die nur noch als Gefängnis benutzt wurde, Kasernen für die Bielefelder Garnison errichten. In der Regierungszeit Napoleons gehörte Bielefeld zum französischen Vasallenstaat Königreich Westphalen und der Schwarzbach, Johannisbach und die Aa bildeten von 1810 bis 1813 die Grenze zum Kaiserreich Frankreich, das damals auch die nordwestdeutsche Küstenregion umfasste. Von 1813 bis 1815 gehörte Bielefeld provisorisch zum Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. Im Jahr 1815 wurde die Provinz Westfalen gegründet und bildete einen Teil des Königreichs Preußen. Zu dieser Zeit war das Stadtgebiet wesentlich kleiner als heute und das Umland gehörte zum Kreis Bielefeld. Angesichts der wirtschaftlichen Not breiter Bevölkerungskreise kam es 1919 zu Unruhen und zur Erstürmung des Bielefelder Wochenmarktes durch hungrige Menschen, die zum Schusswechsel zwischen Reichswehr und Demonstranten führte. 1920 wurde zeitweilig der Belagerungszustand über Bielefeld verhängt und auf einer Großdemonstration protestierten 10.000 Bürger gegen die kritische soziale Lage.
|
|
|
jüdisches Leben |
|
|
Der erste Nachweis über die Ansiedlung von Juden in der Stadt stammt von einer Urkunde aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Während der Pestepidemie von 1348 bis 1350 wurden die Juden in Deutschland verfolgt, weil sie angeblich die Brunnen vergiftet hätten und wie in zahlreichen anderen Städten aus Bielefeld vertrieben. Der Graf von Ravensberg, Wilhelm von Jülich, gestattete den Juden 1370 die Rückkehr und verbürgte sich für ihre Sicherheit. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde den Juden abermals der Aufenthalt in der gesamten Grafschaft verboten. Erst am Ende des Jahrhunderts durften sich jüdische Kaufleute gegen Zahlung einer Gebühr wieder in Bielefeld niederlassen. Als 1649 die Hohenzollern, Landesherren in Brandenburg, die Grafschaft Ravenberg in Besitz nahmen, gab es keine Judenverfolgungen mehr. Um 1720 bestand die jüdische Gemeinde der Stadt aus 30 Personen und 1723 wurden alle Juden verpflichtet, vom Land in die Städte ziehen. Für das Wohnrecht in Bielefeld mussten die Juden in jedem Quartal Schutz- oder Rekrutengelder bezahlen. Blieb die Zahlung aus oder wurde ein Jude mittellos, so konnte er nach preußischem Recht aus dem Land gewiesen werden. Die Zahlungen waren für die Landesherren so wichtig, dass sie die den Juden gestatteten Handelssparten schützten. Unter Napoleon im Jahr 1808 bekamen die Juden im Königreich Westfalen [77 KB]
die gleichen Bürgerrechte wie die Christen, außerdem sollte sie ihrem Namen einen Beinamen zufügen. Die mit dem Bürgerrecht verbundene Freizügigkeit veranlasste viele Juden, in das Ravensberger Land zu ziehen. So wuchs die jüdische Gemeinde bis 1825 auf 134 Personen. Nach dem Ende von Napoleons Herrschaft wurden einige Rechte der Juden wieder eingeschränkt. Erst mit der Reichsgründung 1871 wurden alle Beschränkungen der Juden im Norddeutschen Bund aufgehoben. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Bielefeld eine jüdische Volksschule und ab 1876 durften die jüdischen Kinder die öffentlichen städtischen Schulen besuchen. Die erste Synagoge wurde 1847 am Klosterplatz errichtet, erwies sich aber schon bald als zu klein. Die Gemeinde zählte 1874 rund 350 Mitglieder und um die Jahrhundertwende fast 1000 Personen.
1938 wohnten in Bielefeld rund 900 Bürger jüdischen Glaubens. Die jüdische Gemeinde verfügte über eine prächtige, im Jahr 1905 eingeweihte Synagoge in der Turnerstraße, diese bot 450 Männern und 350 Frauen Platz. Die Synagoge wurde am 9. November 1938 in der Reichspogromnacht von den Nazis niedergebrannt. Nach 4 Stunden trifft die Feuerwehr zum löschen ein. Die Feuerwehr bekämpft jedoch nicht das Feuer, sondern verhindert nur das Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude Während Privatwohnungen bis auf eine Ausnahme verschont blieben, wurden laut dem Bericht des Oberbürgermeisters über die Aktion gegen Juden am 09/10.11.1938, 17 überwiegend in der Innenstadt gelegene Geschäfte geplündert und verwüstet, nachdem es bereits im Oktober erste antisemitische Hetze gegen verschiedene jüdische Geschäfte gegeben hatte:
Waldhof 7 Kartonagenfabrik M. Heinemann
Obernstraße 23 Damenputzgeschäft Else Arnholz
Obernstraße 30 Strumpfhaus Martha Meyer
Niedernstraße 18 Konfektionen Koch & Co. Nachf.
Breite Straße 44 Berufskleidung Louis Mosberg
Rathausstraße 12 Korsettgeschäft Geschwister Salomon
Hermannstraße 6 Herren- und Damenkonfektionen Alfriede Arronge
Ritterstraße 57 Öfen und Eisenwaren Adolf Heine
Ritterstraße 75 Lederhandlung Gottlieb Vogt
Oberntorwall 25 An- und Verkauf getragener Kleidungsstücke Witwe Berta Münz
Niederwall 17 Strumpfhaus Meyer
Hagenbruchstraße 7 Metzgerei Rudolf Rose
Steinstraße 6 Wäschegeschäft Louis Goldschmidt
Gütersloher Straße 72 Roßschlächterei Fritz Grünewald
Goldstraße 5 Altmöbelhandlung Max Langendorf
Engersche Straße 103 Wollwarenhändler Hermann Löwenberg
Schildesche, Im Stift 14 Schlachter Sally Grünewald
Obwohl die Ordnungspolizei angewiesen war, Plünderungen zu unterbinden, gab es Diebstähle, als Plünderer die Gelegenheit nutzten, um die geraubte Ware stritten und das Raubgut auf offener Straße anprobierten. Teile des Diebesgutes wurden in den nächsten Wochen allerdings sichergestellt.
Etwa 40 bis 50 Männer aus Bielefeld, überwiegend Geschäftsleute, wurden im Polizeigefängnis an der Turnerstraße inhaftiert, verhört und anschließend in Buchenwald unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten. Dort zwang man sie, Erklärungen über eine Auswanderungsabsicht zu zeichnen und in Vermögensverkäufe einzuwilligen.
Viele Juden flohen ins Ausland. Von den insgesamt 460 deportierten Juden überlebten nur rund 60 den Holocaust. Vom Bielefelder Hauptbahnhof fanden Massendeportationen von insgesamt 1.849 Menschen statt.
Bielefeld hat heute wieder eine jüdische Gemeinde mit rund 250 Mitgliedern. Seit September 2008 verfügt die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld K.d.ö.R. über eine neue Synagoge, die durch den Umbau der ehemaligen evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße entstanden ist.
|
|
|
1933-1945 Zwangsarbeit |
|
|
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges stellte sich die Industrie der Stadt auf die Herstellung von Rüstungsgütern um. Da immer mehr Männer zur Wehrmacht eingezogen wurden, mangelte es bald an Arbeitskräften. Das führte zum Einsatz von insgesamt 14.721 Zwangsarbeitern, überwiegend Ukrainerinnen und Polen, die in die Region Bielefeld verschleppt und zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden.
Zwangsarbeiter in Bielefeld
Landau Karl * 08.12.1859 Ramsdorf i.Westf., letzter Wohnort Unna, Todesdatum/-ort 16.09.1942 Bielefeld (Arbeits- und Erziehungslager)
Seligmann Fritz * 31.12.1902 in Krefeld Wohnort: Osnabrück, Stadtteil: Innenstadt, Straße: Johannisstraße 22 seit 1943 in einem Zwangsarbeiterlager in Bielefeld interniert + 10.03.1971 in Osnabrück
|
|
|
04.04.1945 |
|
|
Am 4. April 1945 näherte sich die 3. US-Panzerdivision der Stadt vom Süden her und konnte Bielefeld nahezu kampflos einnehmen. Den Amerikanern folgten knapp eine Woche später die Engländer und richteten eine Militärregierung ein.
|
|
|
Nach 1945 |
|
|
Die Zeit nach dem Krieg war durch eine allgemeine Aufbruchstimmung geprägt. Viel zerstörte historische Bausubstanz wurde durch moderne Bauten ersetzt, die der Stadt ein völlig neues Gesicht gaben. Die am Boden liegende Industrie wurde binnen weniger Jahre wieder aufgebaut und es begann ein lebhafter wirtschaftlicher Aufschwung. Die Textilindustrie verlor jedoch immer mehr an Bedeutung, während sich die Stadt, wie viele andere Großstädte, zu einem Dienstleistungszentrum entwickelte. Bielefeld wurde außerdem eine Garnisonstadt der Britischen Rheinarmee.
1973 wurde Bielefeld im Rahmen des Bielefeld-Gesetzes mit den Städten und Gemeinden des Kreises Bielefeld mit Ausnahme weniger Gebiete zu einer neuen kreisfreien Stadt zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurde der Kreis Bielefeld aufgelöst. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg damit auf über 300.000 Bürger. 1991 wurde die Stadtbahn Bielefeld nach über zwanzigjähriger Bauzeit mit ihren Innenstadttunneln in Betrieb genommen.
|
|
|
Personenverzeichnis |
|
|
1673 Prinz Carl Philipp von Brandenburg (Sohn von Friedrich Wilhelm von Brandenburg) 1675: Prinzessin Dorothea von Brandenburg (Tochter von Friedrich Wilhelm von Brandenburg)
1862–1918 August Oetker Unternehmer entwickelte hier das Backpulver Backin
1877 Friedrich von Bodelschwingh der Jüngere, Leiter der v. Bodelschwinghschen Anstalten
1889 Ernst Reuter, Regierender Bürgermeister von Berlin, lebte zu Beginn seiner SPD-Mitgliedschaft kurzzeitig in Bielefeld
1916 Rudolf-August Oetker, Unternehmer, Enkel des Firmengründers August Oetker
1923 Veronica Carstens, Medizinerin und Witwe des ehemaligen Bundespräsidenten Karl Carstens
1947 Irmgard Möller, ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion
1956 Christina Rau, Politologin und Witwe von Altbundespräsident Johannes Rau
* 1944 Gerhard Schröder Altbundeskanzler (SPD) machte 1966 sein Abitur in Bielefeld
Arzt im Euthanasie-Programm, Gorgaß Hans Bodo (Tarnname Dr. Kramer) * 19.06.1909 in Leipzig + 10.10.1993 in Bielefeld unter dem Falschnamen Dr. Gerber 1945-1946 privat-wissenschaftlich an der Universitätsklinik Heidelberg, ab 1958 wissenschaftlicher Mitarbeiter eines Pharmaunternehmens
|
|
|
gefallene der Gemeinde 1938-1945 |
|
|
Hauptmann und Ic Karl Schwabedissen (Infanterie Regiment 16, 22. Infanterie-Division) * 27.06.1910 Westher/Bielefeld + 13.09.1941 Preobrashenka ca.1km westl. Hf. b. Perekop mit PKW in die russischen Linien verirrt, vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte in Sewastopol - Sammelfriedhof überführt worden
|
|
|
|
|
|
Mitbürger der Gemeinde die hier geboren oder gelebt haben und zwischen 1933 bis 1945 verfolgt, deportiert sowie zu schaden gekommen sind.
|
|
|
A |
|
|
|
|
|
Bo |
|
|
|
|
|
Bu |
|
|
|
|
|
D |
|
|
|
|
|
Gol |
|
|
Goldstein Emilie geb. Nordheim * 12.07.1861 Werl Wohnort Geldern, Bielefeld i.Westf. Ortsteil Schildesche + 03.02.1943 Ghetto Theresienstadt
|
dep. 31.07.1942 Münster – Ghetto Theresienstadt
|
|
|
Goldstein Georg * 06.07.1895 Werther i.Westf. Wohnort Bielefeld, Bogota, Medellin, Baranquila (Kolumbien) + 19.05.1955 Tegernsee
|
emigrierte im Januar 1936 nach Bogota (Kolumbien) 1949 kehrte er aus Gesundheitsgründen nach Bielefeld zurück und wurde dort Landgerichtsrat
|
|
|
Goldstein Regina geb. Nordheim * 1870 Geldern Wohnort Geldern, Bielefeld und Bogota (Kolumbien) + 25.05.1946 Kolumbien
|
emigrierte im Januar 1936 mit ihrer Familie nach Bogota (Kolumbien)
|
|
|
|
Gum |
|
|
Gumpert Rudolf * 11.12.1901 Bielefeld
|
Asheville (Berlin) North Carolina (USA) . Emigration 1936 Berlin - New York Todesdatum/-ort 00.10.1970 Asheville/ North Carolina
|
|
|
|
Gru |
|
|
Grünewald Leonhard (Leo) * 18.08.1921 Bielefeld
|
Bielefeld Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld . Deportation 1942 Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort verschollen
|
|
|
Grünewald Margot * 12.06.1926 Bielefeld
|
Bielefeld Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld . Deportation 1942 Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort verschollen
|
|
|
Grünewald Selma geb. Wolf * 08.03.1890 Südlohn i.Westf.
|
Bielefeld Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreisfreie Stadt Bielefeld . Deportation 1942 Vernichtungslager Auschwitz Todesdatum/-ort verschollen
|
|
|
|
H |
|
|
|
|
|
La |
|
|
|
|