01.01.1923
Josef Goebbels wird auf Vermittlung seiner Freundin Else Janke (einer Halbjüdin) bei der Dresdner Bank in Köln-Klettenberg angestellt. In den nächsten acht Monaten, der Zeit der Hyperinflation, lernt Goebbels in jenem "Tempel des Materialismus" die "jüdische Hochfinanz" hassen, ebenso die jüdischen Spekulanten und Schieber, welche die einfachen Leute um ihre Ersparnisse bringen. Von da an wird er zum Anti-Kapitalisten und zum Anti-Semiten - was für ihn gleichbedeutend ist.
13.04.1923
Am 13. April, spricht der »Führer« der NSDAP im Zirkus Krone in München. Diesmal in einer Versammlung, die vom »Ehrenvorsitzenden« der Nationalsozialisten Anton Drexler geleitet wird. Die Veranstaltung, auf der Adolf Hitler über »Weltjude und Weltbörse, die Urschuldigen am Weltkriege« spricht, hat laut Bericht der Polizeidirektion München über 7000 Besucher.' In dieser extrem antisemitischen Rede geht Hitler auf die »Macht« des Völkerbundes und auf die wahren Ursachen für den Ausbruch des Krieges ein. Neben den üblichen äußerst rüden und beleidigenden Polemiken, inhaltlich dürftigen Argumentationsmustern und gewohnten Klischees, werden in dieser Rede die deutschen Parteien der Demokratie und ihre angebliche Rolle unmittelbar vor dem Ausbruch des Krieges in den Mittelpunkt gestellt. "'Laut Hitler hätten die deutschen Parteien der Demokratie im Verbund mit der marxistischen internationalen Presse die Börse zu geffigigen Instrumenten des Judentums gemacht.
06.05.1923
Adolf Hitler hielt in der Murnauer Turnhalle am 6.Mai 1923 eine viel bejubelte Rede vor 2.000 Zuhörern. „Noch nie sprach wohl hier in Murnau ein Mann mit solcher gewaltiger Kraft, mit
solch heiligem Feuer, noch nie spürten wohl Zuhörer die befreiende Gewißheit, dass dort oben einer von den Seltenen, den Überragenden stand“ berichtete das Murnauer Tagblatt 1923 begeistert.
14.07.1923
Adolf Hitler, nutzt das 13. Deutsche Turnfest in München (12. 7.-18. 7.) zu einer Großkundgebung seiner Partei im Zirkus Krone. Er fordert in einer Rede den „Schandvertrag von Versailles“ außer Kraft zu setzen und die „deutsche Ehre und Freiheit“ wiederherzustellen. Die anschließende Demonstration der Nationalsozialisten wird von der Münchner Polizei aufgelöst.
30.08.1923
Ein prächtiger Donnerstag, dieser 30. August 1923. Morgens um sieben Uhr ist es schon 16 Grad warm. Wolkenloser Himmel. Föhnstimmung in Zürich. Adolf Hitler der im Hotel St. Gotthard übernachtet hat, macht sich auf den Weg. Der Weg zum wichtigsten Termin seiner Mission ist nicht weit. Hitler wird an diesem Tag vor Schweizer Grossbürgern eine Rede halten. Vom Hotel an der Bahnhofstrasse bis zur Villa Schönberg im Enge- Quartier sind es kaum drei Kilometer. Hier hat Ulrich Wille junior einen Empfang für Hitler Adolf Hitler organisiert. Hitler referiert hier bei einem Mittagsessen vor etwa vierzig Personen. Die anwesenden Schweizer Industriellen spendeten anschließend grosszügig für seine NSDAP.
01.10.1923
Am 1.10.1923 war Adolf Hitler erstmals in Bayreuth (Villa "Wahnfried") zu Gast und fand in Siegfried Wagners Ehefrau Winifred sofort eine begeisterte Anhängerin.
08.11.1923
In den Abendstunden des 8. November trommelte Hitler die 50 Männer seines Stoßtrupps zusammen, dann war es soweit: Er zog einen schwarzen Gehrock hervor, heftete sich das Eiserne Kreuz Erster Klasse an und fuhr los. Gegen 20 Uhr stand er am Eingang des Bürgerbräukellers, in dem Kahr und seine Freunde tagten. 45 Minuten später schleppte Stoßtrupp-Führer Berchtold ein Maschinengewehr herbei und postierte es am Lokaleingang. Just in diesem Augenblick drängte Hitler mit seinen Leibwächtern in den überfüllten Bürgerbräukeller, zog eine Pistole hervor und schoß in die Luft.
Bayerns überrumpelte Militärs und Politiker ließen den Besessenen gewähren und erklärten sich bereit, mit Hitler zu paktieren. Doch am nächsten Tag machte Kahr seine Truppen gegen den Naziführer mobil und sagte sich von Hitler wieder los.
09.11.1923
Hitler-Ludendorff-Putsch in München
11.11.1923
Hitler und sein Leibarzt Dr. Walter Schultze konnten nach dem Umsturzversuch vom Vortag in einem Sanitätswagen entkommen. Bei Einbruch der Dunkelheit erreichten sie das Haus der Verlegerfamilie Ernst "Putzi" Hanfstaengl in Uffing am Staffelsee, das Hitler in den folgenden 48 Stunden - bis zu seiner Verhaftung und Überführung nach Landsberg - als Versteck dienen sollte.
(Ernst Hanfstaengl hatte Hitler erst 1922 kennen gelernt, als er ihn mit einer Rede im Bürgerbräukeller erlebte. Seither unterstützte er den rechten Agitator und Parteiführer: als Türöffner zu potenziellen Förderern, sowie als Pressereferent der NSDAP.)
23.11.1923
Verbot und Auflösung der KPD und NSDAP