Konzentrationslager Arbeitsdorf
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Übersicht
Deutschland, Bundesland Niedersachsen
Das KL Arbeitsdorf war ein Konzentrationslager in Deutschland auf dem Geländ des Volkswagenwerkes bei Fallersleben (heute: Wolfsburg)
Zum Jahreswechsel 1941/1942 trafen Ferdinand Porsche und Bodo Lafferentz – die Hauptgeschäftsführer der Volkswagenwerk GmbH – mit Heinrich Himmler eine Vereinbarung, die Leichtmetallgießerei des Volkswagenwerkes, deren Bau seit Oktober 1939 ruhte, von KZ-Häftlingen fertigstellen zu lassen. Volkswagen richtete dabei den Blick bereits auf die Nachkriegszeit; das Unternehmen verfolgte langfristig das Ziel, sich unabhängig von Zulieferern zu machen. Himmler als Reichsführer SS erwartete von der Kooperation Verbesserungen bei der Ausstattung der SS-Verfügungstruppe (Waffen-SS) einerseits und verstärkten Einfluss der SS in der Wirtschaft andererseits.
Am 11. Oktober 1942 wurde das KZ Arbeitsdorf aufgelöst, die Häftlinge wurden geschlossen zum KZ Sachsenhausen geschickt. Zurück blieb lediglich eine Bauruine. Erst im Sommer 1944 wurde sie behelfsmäßig mit einer Tempergussanlage versehen.
Zum Kommandanten wurde der KZ-Kommandant von Neuengamme, Martin Gottfried Weiß, ernannt, der beide Posten in Personalunion führte. Wilhelm Schitli war Schutzhaftlagerführer, Heinrich Peters leitete die Wachtruppe. Als Arbeitseinsatzführer wurde Walter Ernstberger bestimmt. Weiß’ Adjutant wurde Karl-Friedrich Höcker, als Arzt fungierte Hellmuth Vetter, der 1941 im KZ Dachau für die I.G. Farben Medikamente an Häftlingen getestet hatte. Nach Speers Verfügung wurde Schitli kurzzeitig zum Kommandanten erhoben und leitete das Lager bis zu dessen Auflösung.
Täter