01.01.1932
Neujahrsaufruf Hitlers, der 1932 als „das schwerste Jahr des Kampfes unserer Bewegung“ deklariert.
06.01.1932
Klagges und Schmidt rufen in einer Versammlung zum Sturz der Regierung Brüning auf. Groener verhandelt mit Hitler im Auftrag von Brüning über eine mögliche Verlängerung der Amtszeit von Hindenburg um 1 - 2 Jahre bzw. auf Lebenszeit
15.01.1932
Hitler attackiert Brüning in einem offenen Brief
19.01.1932
Hitler erklärt im „Völkischen Beobachter“ die Ablehnung der NSDAP bezüglich einer Verlängerung der Amtszeit Hindenburgs
25.01.1932
Hitler attackiert Brüning in einem offenen Brief
26.01.1932
Hitler tritt auf Vermittlung Thyssens vor dem Industrieclub im Düsseldorfer Parkhotel und dem Langnam-Verein vor 600 geladenen Großindustriellen auf, um dort seine Politik vorzustellen.
27.01.1932
Hitler spricht vor dem Industrie-Club in Düsseldorf. (Voller Wortlaut der Rede)
29.01.1932
Erste Pressemeldungen in der Kreuz Zeitung und im Völkischen Beobachter, daß Hitler zum Professor in Braunschweig berufen werden soll. Reichswehrminister Kurt Ferdinand Friedrich Hermann von Schleicher kommentiert die mögliche Kandidatur Hitlers: Hitler „sei ein unklarer Mann, der auf keine Frage mit ´ja´ oder ´nein´ antworte, sondern immer etwas ganz Verschwommenes daherrede. Er wisse auch sicher gar nicht, was er wolle.„ „Eine Wahl Hitlers würde den Bürgerkrieg bedeuten.„
01.02.1932
Hitlers Bemühungen, in Thüringen die deutsche Staatsbürgerschaft zu erlangen, werden durch eine gezielte Indiskretion im „Montagsblatt„ bekannt.
18.02.1932
Der Thüringer Landtag setzt einen Untersuchungsausschuß unter Vorsitz von Hermann Brill (SPD) ein. Die Vernehmung von Frick und Hitler wird auf den Tag nach dem 1. Wahlgang zum Reichspräsidenten gelegt.
22.02.1932
Joseph Goebbels hatte am Abend des 22. Februar 1932 im Berliner Sportpalast Großes zu verkünden: Hitler wird bei der Reichspräsidentenwahl am 13. März kandidieren! Und er wird die Wahlen gewinnen! Der Berliner Sportpalast tobte, der Reichspropagandaleiter genoß den tosenden Beifall.
Das Hitler gar nicht kandidieren durfte, verschwieg der Propagandist geflissentlich. Laut Weimarer Verfassung war dieses Recht allein deutschen Staatsbürgern vorbehalten. Hitler aber war staatenlos, nachdem er mit Schreiben vom 07. April 1925 um Entlassung aus der österreichischen Staatsbürgerschaft gebeten hatte. Sechsmal hatte er seitdem versucht, in den Besitz des deutschen Passes zu kommen. Jedes Mal war er am Widerstand der demokratischen Institution gescheitert - zuletzt knapp drei Wochen vor Goebbels' Auftritt.
24.02.1932
Im Vorfeld der Reichspräsidentenwahl führt die NSDAP ein neues Propagandamittel ein: Rund 50.000 Schallplatten mit Reden Hitlers werden in mehreren Städten verteilt.
25.02.1932
Hitler wird zum Braunschweiger Regierungsrat im Landeskultur- und Vermessungsamt ernannt. (Rechtsnachfolger von Braunschweig nach 1945 ist das Bundesland Niedersachsen)
26.02.1932
Am 26. Februar 1932 meldet sich Hitler als Untermieter pro forma bei Ernst Zörner, (damals
Präsident des Braunschweigischen Landtags) unter der Adresse Hohetorwall 7 II in Braunschweig an, um der Einbürgerung auch den Schein des Wohnsitzwechsels zu geben. Als Beruf nennt Hitler nicht mehr „Schriftsteller“ oder „Kunstmaler“ wie zuvor, sondern „Regierungsrat“, als zuständiges Finanzamt allerdings München ohne Erwähnung des Hauptwohnsitzes am Münchener Prinzregentenplatz.
Am 26. Februar 1932 legte Hitler bei der Braunschweigischen Gesandtschaft in Berlin den Eid auf die Reichs- und Landesverfassung ab und wurde zum Regierungsrat ernannt. Dadurch erhielt er gleichzeitig die deutsche Staatsbürgerschaft. Regierungsrat Hitler steckte seine Bestallungsurkunde ein, er stellt sogleich mehrere Urlaubsanträge. Hitler hat jedoch das Amt in der Braunschweigischen Gesandtschaft niemals ausgeübt. Er soll gesagt haben: „Mir brauchen Sie nicht zu gratulieren, aber Deutschland!“ Sein Ausweis ist datiert auf den 26.02.1932 und wurde ihm gegen Stempelsteuer, Gebühren und Portokosten in Höhe von 7,52 RM nach Berlin
zugestellt.
Die Auslagen betreffen die Portokosten, da der Ausweis Hitler offenbar wie die Ernennungsurkunde per Post ins Hotel Kaiserhof, Berlin, zugestellt wurde. Der Vorgang ist notwendig, da Hitler beim Braunschweiger Einwohnermeldeamt einen Wohnsitz nachweisen muß. Zörner soll Hitler das Angebot zur Untermiete gemacht haben. Hitler ist bis 16.09.1933 offiziell Untermieter bei Zörner. Es findet sich kein Eintrag im Braunschweigischen Adressbuch des Jahres 1933. Hitler dürfte die Wohnung nie betreten haben. Das Vorkriegsgebäude existiert nicht mehr und wurde vermutlich 1944 durch Bombenangriff zerstört. Heute befindet sich auf dem Grundstück ein Nachkriegsneubau.
Coburg
Coburg verlieh am 26. Februar 1932, nach einem Dringlichkeitsantrag der NSDAP-Stadtratsfraktion, Hitler, der an diesem Tag deutscher Staatsbürger geworden war, das Ehrenbürgerrecht. Die Ehrenbürgerurkunde wurde am 16. Oktober 1932 anlässlich des 10. Jahrestag von Hitlers „Zug nach Koburg“, am sogenannten Hitler-Tag übergeben. Für Kriegsverbrecher hat eine Direktive des Alliierten Kontrollrats in Deutschland den Verlust des Ehrenbürgerrechts festgelegt, was mangels gerichtlicher Verurteilung aber nicht für Hitler galt. Mit einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vom 20. Februar 1946 wird Adolf Hitler zum 20. April 1946 die Ehrenbürgerschaft aberkannt.
28.02.1932
Erstes schriftliches Urlaubsgesuch Hitlers an Boden: „Hiermit bitte ich, mir bis zum Ende des Reichspräsidenten-Wahlkampfes Urlaub gewähren zu wollen.„ gez. Adolf Hitler, z. Zt. Berlin, Hotel Der Kaiserhof.
29.02.1932
Berechnung von Hitlers Gehalt: Grundgehalt jährlich 4.400,- RM, Wohngeldzuschuß 691,20 RM, örtl. Sonderzuschlag Berlin 132,-- RM = 5223,20 RM. Davon gehen 25 % Kürzungen ab, so daß 328,95 RM monatlich bleiben. Bis zur Aushändigung der Steuerkarte, die anzufordern ist, sind davon 10 Prozent Einkommensteuer einzuhalten.
01.03.1932
Bewilligung von Hitlers Urlaubsgesuch durch Boden. Er bekommt die Erlaubnis, „einstweilen„ seinen Wohnsitz in München zu behalten.
03.03.1932
Die Vorschlagsfrist für die Kandidatur zum Reichspräsidenten läuft ab. Hitler wird erst im letzten Augenblick von der NSDAP als „Adolf Hitler, Regierungsrat, München„ nominiert.
05.03.1932
Der Ministerpräsident des Staates Braunschweig Dr. Werner Küchenthal teilt dem Landeskultur- und Vermessungsamt mit, er habe durch Verfügung an den Braunschweigischen Gesandten genehmigt, daß Hitler einstweilen noch seinen Wohnsitz in München behält. Deshalb ist der örtliche Sonderzuschlag von 3 Prozent des Grundgehalts vorläufig nicht zu zahlen. Der Wohngeldzuschuß bleibe aber unverändert, da auch für München der Wohngeldzuschuß der Sonderklasse zu zahlen ist.
Aufgrund dieser Konzession reduzieren sich die Bezüge des Regierungsrats Hitler (Gruppe A 2 b) auf 320,70 RM monatlich. Für Februar werden noch 64,14 RM gezahlt. Aus dem Etat des Landeskultur- und Vermessungsamts wurden für die Zeit vom 25.2. bis 15.7.1932 insgesamt 1342,48 RM gezahlt. Die Abzüge vom Bruttogehalt resultieren aus Lohnsteuer und Portoauslagen. Die Abgabe zur Arbeitslosenhilfe soll ab der 2. Julihälfte einbehalten werden. Das Gehalt wird „Regierungsrat Hitler mangels der wiederholt erbetenen Angabe eines Bankkontos durch die Post überwiesen„. Im Mai wird die Gehaltszahlung ab Juni vom Etat des Landeskultur- und Vermessungsamts auf die Gesandtschaft übertragen.
06.03.1932
Adolf Hitler, spricht im Rahmen seiner Wahlkampfreise für den 1. Wahlgang zur Wahl des Reichspräsidenten durch Deutschland auch in der Frankfurter Festhalle. Am gleichen Tag hat er um 12 Uhr schon auf dem Marktplatz in Weimar gesprochen. Von Frankfurt reist Hitler nach Nürnberg weiter.
11.03.1932
Im Braunschweigischen Amtsblatt wird verkündet, daß der „Schriftsteller Adolf Hitler in München als RRt b. Landeskultur- und Vermessungsamt, hier, beauftragt mit der Wahrneh-mung der Geschäfte eines Sachbearbeiters für wirtschaftliche Fragen des Landes Braun-schweig bei der Br. Gesandtschaft in Berlin„ am 25.02.1932 angestellt wurde.
In der amtlichen Staatszeitung wird bekanntgegeben: „In Übereinstimmung mit den Regierungsparteien hat die Braunschweigische Staatsregierung Herrn Hitler eine freie Regierungsratsstelle übertragen und wird ihn bei der Braunschweigischen Gesandtschaft beschäftigen, wo er ausschließlich die Interessen der braunschweigischen Wirtschaft wahrnehmen wird. Mit dieser Aufgabe Hitlers ist eine Vertretung beim Reichsrat nicht verbunden. Die Aufgabe Hitlers wird insbesondere darin bestehen, für die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Interessen Braunschweigs im weitesten Umfange tätig zu sein, namentlich sich auch durch die Erlangung von Aufträgen für die braunschweigische Wirtschaft einzusetzen. Die jetzige Lösung schließ jeden Zweifel an dem ernsthaften Willen der Braunschweigischen Regierung aus, Herrn Hitler mit einem Amt zu betrauen, das er nutzbringend für das Land auch ausüben kann.
Es liegt die Erklärung des Herrn Hitler vor, daß er die Stellung mit allem Nachdruck im Inte-resse des Landes Braunschweig wahrnehmen wird.„
13.03.1932
Hitler erklärt in einem Zeitungsinterview mit dem US-Journalisten Knickerbocker, daß er im Falle seiner Wahl als Präsident Brüning entlassen und eine neue Regierung einsetzen würde.
15.03.1932
Sitzung des thüringischen Untersuchungsausschuß unter Vorsitz von Hermann Brill (SPD) in der Affäre Hildburghausen. Hitler, Frick und Stennes werden in einer turbulenten Sitzung im Beisein der NS-Prominenz im Plenarsaal des Thüringischen Landtags vernommen. Hitler, der sich als „Regierungsrat und Schriftsteller„ vorstellt und als letzter der 3 Zeugen ½ Stunde befragt wird, erklärt, von Frick mit der Ernennungsurkunde überrascht worden zu sein. Er habe die Art der Einbürgerung abgelehnt und will die Ernennungsurkunde später vernichtet haben. An eine Empfangsbestätigung, in der er erklärt hat, daß Amt nicht ausüben zu wollen und auf ein Gehalt zu verzichten, kann er sich angeblich nicht erinnern.
21./22.03.1932
Hitler logiert mit seiner Entourage im Hotel Kaiserhof, Berlin. Die Rechnung beläuft sich auf 367,97 RM und ist ausgestellt auf den „Herrn Reg. Rat Adolf Hitler„.
31.03.1932
Treffen Hitlers mit Vertretern Südtirols in München
03.04.1932
Hitler startet zu seinem ersten Deutschlandflug unter dem Motto »Hitler über Deutschland«. Er startet seine Redeschlacht genau um 12.00 Uhr (Ende des Burgfriedens). Er spricht in der Ausstellungshalle in Leipzig, auf der Südkampfbahn in Chemnitz auf der Radrennbahn Reick in Dresden-Reick und in Plauen.
07.04.1932
Hitler erklärt laut Presseberichten in einer Rede in der Frankfurter Festhalle: „Ich habe mein Gehalt als sogenannter Regierungsrat der Staatsbank von Braunschweig zur Verfügung gestellt zur Verteilung an ausgesteuerte Erwerbslose.„
11.04.1932
Hitler gibt der Times ein Interview, das dem Tenor des Interviews mit dem Daily Express vom Vortag widerspricht. Die Stimmen für Hitler seien das Resultat der Weltwirtschaftskrise und der Unzufriedenheit mit der Regierung. Wenn Hindenburg nicht kandidiert hätte, hätte die NSDAP einen anderen Kandidaten nominiert. Hitler widerspricht vehement der Vermu-tung der preußischen Regierung, daß die SA bei seinem Wahlsieg einen Staatsstreich versucht hätte.
16.04.1932
Hitler startet erneut zur Wahlkampfreise mit dem Flugzeug u.a. nach Breslau und Königsberg
Rede Hitlers auf einer Parteiversammlung in Augsburg mit dem Tenor: Der Legalitätskurs zahlt sich aus, wie die hohen Stimmenzuwächse in Braunschweig und Thüringen belegen.
19.04.1932
Regierungsrat Hitler beantragt gegen sich ein Disziplinarverfahren zur Aufklärung der Vorwürfe und bittet um Suspendierung von seinen Amtsgeschäften während der Dauer des Verfahrens. Das kann aber nicht eröffnet werden, da Hitler auf die wiederholten Aufforderungen Bodens, sich zur Sache einvernehmen zu lassen, nicht reagiert.
20.04.1932
Im Rahmen des Reichstagswahlkampfes kommt Adolf Hitler nach Kassel und spricht bei einer Großkundgebung in einem Festzelt und einem benachbarten Sportgelände vor 60.000 Menschen, die aus Kassel und Umgebung zur Kundgebung gebracht worden waren. Die NS-Zeitung Hessische Volkswacht berichtet davon unter dem Titel Hitler Abrechnung mit dem System.
25.04.1932
Der zweite „Urlaub„ Hitlers ist beendet. Er tritt seine Tätigkeit in der Gesandtschaft nicht an.
Boden befragt Hitler schriftlich, ob er sich in einer Rede als „sogenannter Regierungsrat„ be-zeichnet habe.
26.04.1932
Boden fordert Hitler in einem zweiten Schreiben auf, seine Amtstätigkeit aufzunehmen.
06.05.1932
Boden beschwert sich beim Staatsministerium, daß Hitler nicht auf seine Anfragen reagiert und keine Anstalten macht, seine Amtsgeschäfte aufzunehmen.
07.05.1932
Kleine Anfrage des Abgeordneten Thielemann: Ist Hitler noch im Staatsdienst? Ist das Disziplinartverfahren gegen ihn eröffnet? Warum macht Hitler keinen Dienst?
Landtagspräsident Zörner leitet die Anfrage unter Verweis auf § 39 der Geschäftsordnung an das Staatsministerium weiter.
23.05.1932
Hitler trifft sich in Horumersiel erstmals mit NS-Filmregisseurin Leni Riefenstahl
Aufgrund der Presseangriffe wegen der Untätigkeit Hitlers als Regierungsrat und der Nichtreaktion Hitlers auf Bodens Anfragen wendet sich Küchenthal an Klagges mit der Aufforderung, Hitler zu veranlassen, seine Dienstgeschäfte endlich aufzunehmen.
25.05.1932
am 25. Mai 1932 wird Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft der Stadt Gau-Odernheim
verliehen. Für Kriegsverbrecher wurde der Verlust des Ehrenbürgerrechts gemäß Artikel VIII, Ziffer II, Buchstabe i der Direktive 38 des Alliierten Kontrollrats in Deutschland vom 12. Oktober 1946 festgelegt. Dies setzte eine gerichtliche Verurteilung voraus und galt mithin nicht für Hitler, da dieser sich durch Selbstmord einer Verurteilung entzogen hatte. Auf Beschluss des Gemeinderates vom 01. August 2007 wurde die Ehrenbürgerschaft aberkannt. Das Votum der Ratsmitglieder fiel einstimmig.
02.06.1932
am 02. Juni 1932 wird Adolf Hitler die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bornheim verliehen
13.06.1932
Klagges teilt Küchenthal auf mehrfaches Drängen bezüglich der Tätigkeit Hitlers mit: „RR Hitler hat mir in der Erzbergbaufrage wichtige Besprechungen vermittelt und ist, wie ich aus den verschiedenen Besprechungen mit ihm entnommen habe, auch sonst bemüht, die braunschweigischen Wirtschaftsinteressen zu vertreten.„
17.04.1932
Da die Säle Rosenheims nach Einschätzung der Ortsgruppe zu klein waren, um den erwarteten Andrang bei Hitlers Auftritt am 17. April 1932 aufnehmen zu können, beantragte sie beim Stadtrat, ein Zelt mit einem Fassungsvermögen von 6000 Personen errichten zu dürfen. Kaum hatte das Stadtparlament seine Zustimmung erteilt, begannen 50 SA-Leute mit dem Aufbau, doch widersetzte sich das Innenministerium wegen der zu hohen Kosten für mindestens zwei Hundertschaften Landespolizei den Plänen. Das halbfertige Zelt mußte wieder abgebaut werden. Als Ersatz mietete die Partei den größten Saal der Stadt, den des Hotels „Deutscher Kaiser". Eine zweite Versammlung im nahen Schloßberg sollte die restlichen Interessenten aufnehmen. Beide Säle waren trotz stolzer Eintrittspreise von bis zu 2 RM überfüllt. Allein in Rosenheim lauschten 2000 Besucher den nur halbstündigen Ausführungen Hitlers. Die Straßen vor dem Rosenheimer Versammlungslokal waren hoffnungslos verstopft, drei Propagandaflugzeuge kreisten über der Stadt, Tausende von Menschen, die keinen Einlaß gefunden hatten, drängten sich, um wenigstens einen Blick auf den „Führer" zu werfen und seine über Lautsprecher nach außen übertragene Rede zu hören.
16.06.1932
Adolf Hitler spricht am Abend auf einer Kundgebung auf dem Bieberer Berg in Offenbach vor etwa 20.000 Zuhörern. Anschließend veranstalten die Nationalsozialisten einen Fackelzug, bei dem es in der Stadt zu Auseinandersetzungen kommt.
06.07.1932
Leutershausen
Leutershausen, mitten im fränkischen NSDAP-Reservoir gelegen war die dritte deutsche Stadt, die Adolf Hitler zum Ehrenbürger machte - laut Sitzungsprotokoll des Stadtrats vom 06. Juli 1932 einstimmig auf Antrag der NSDAP-Ortsgruppe und mit der Begründung, daß "86 Prozent der Wähler Hitleranhänger sind". Der also Geehrte bekam die Urkunde per Post. Wenig später verzeichnet die Traktandenliste des Stadtrats neben einem "Drohbrief" auch ein "Dankschreiben des Führers". Hitlers Ehrenbürgerschaft ist am 20. Mai 1948 vom Stadtrat, gleichfalls einstimmig, aberkannt worden.
22.07.1932
Großkundgebung Hitlers im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße
27.07.1932
Hitler hält in Eberwalde eine Rede
28.07.1932
Im Rahmen seines intensiven Wahlkampfs spricht der Führer der NSDAP, Adolf Hitler, in der Frankfurter Festhalle und auf einem Sportplatz in Wiesbaden.
31.07.1932
Die NSDAP wird mit 37,7 Prozent der Stimmen stärkste Fraktion im Reichstag. Hitler lehnt eine Regierungsbeteiligung ab, da er die Regierung führen wollte und mit weiterem Stimmengewinnen bei den unausweichlichen Neuwahlen rechnete.
05.08.1932
Im Treffen mit Schleicher fordert Hitler die Macht.
13.08.1932
Der Versuch der Regierungsübernahme durch die NSDAP nach einem Treffen Hitlers mit Schleicher, Papen und Hindenburg scheitert an zu hohen Forderungen Hitlers.
10.09.1932
Hitler versucht, mit dem Zentrum eine Koalition im Reich zu schließen. Diese scheitert ebenfalls an zu hohen Forderungen Hitlers.
17.09.1932
Adolf Hitler bekommt von Kommerzialratswitwe Margarete Winter-Wachenfeld aus Buxtehude das Vorkaufsrecht für das "Haus Wachenfeld (Obersalzberg)
19.10.1932
Drittes Urlaubsgesuch Hitlers über Boden an das Braunschweigische Staatsministerium auf unbestimmte Zeit, das erst am 02.11. abgeschickt wird. „Leider besteht keine Aussicht, daß mir die fortlaufenden politischen Kämpfe in der nächsten Zeit die Erfüllung meines Dienstauftrags ermöglichen.„
23.10.1932
Am 23. Oktober spricht Hitler in Zwickau vor 60.000 Zuhörern.
31.10.1932
Im Rahmen seines "Deutschlandfluges" spricht Adolf Hitler in einem Zelt auf dem Limburger Marktplatz anlässlich der bevorstehenden Reichstagswahl vor 10.000-20.000 Menschen. Er ist überzeugt: Ich glaube nicht, daß ein Mensch der letzten dreißig Jahre mehr Segen der Vorsehung gehabt hat als ich. Nach seiner Rede erheben sich tosender Beifall und stürmische Heilrufe.
01.11.1932
Hitler hält vor etwa 45.000 Personen in Daxlanden eine Rede.
03.11.1932
Im Rahmen des von der NSDAP mit großer Propaganda aufgezogenen Freiheitsfluges macht Adolf Hitler beim Reichstagswahlkampf in Kassel Station und spricht bei einer Massenkundgebung in einem Großzelt.
10.11.1932
Hitler verzichtet für die Dauer seiner Beurlaubung auf seine Bezüge als Regierungsrat. Die deutsche Staatsbürgerschaft und den Titel Regierungsrat behält er.
23.11.1932
Der Vorsitzende der NSDAP, Adolf Hitler, lehnt die Bildung eines Allparteienkabinetts ab und fordert die Übertragung der Regierungsgewalt ohne Vorbehalte.
24.11.1932
Hindenburg lehnt ein Präsidialkabinett Hitler erneut ab.
11.12.1932
Hitler spricht auf Amtswaltertagungen im Zirkus Sarrasani in Dresden und im Kaufmännischen-Vereinshaus in Chemnitz, ferner im Zoo in Leipzig.