SS-Unterscharführer
* 01.02.1921 in Rheinsberg
† 06.03.1996 in Schweinfurt
vollständiger Name: Villain Heinz Hermann Karl
Reichsdeutscher
7 Klassen Volksschule
4 Klassen Fachschule
Beruf: Handwerkschüler
bis Frühjahr 1938
Ausbildung im Schmiedehandwerk (Gesellenprüfung)
ab 01.11.1938
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS
(zum SS-Totenkopfsturmbann „Brandenburg“ nach Oranienburg einberufen und kurz darauf zu der gleichfalls in Berlin stationierten SS-Totenkopfstandarte „Ostmark“ kommandiert, bei der er seine militärische Grundausbildung erhielt.)
1938 - 1939
Angehöriger der Wachmannschaft im KL Sachsenhausen
1939
Polen-Feldzug
zu der neu aufgestellten SS-Totenkopfdivision versetzt und nahm als Angehöriger dieser Division am Westfeldzug teil
Mai 1940 wurde er verwundet und nach seiner Genesung im August 1940 zum Ersatztruppenteil der Division nach Breslau kommandiert
vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft im KL Sachsenhausen, KL Auschwitz, KL Majdanek, KL Warschau u. KL Dachau
(Im Oktober 1940 wurde Villain in das KL Auschwitz versetzt, wo er zunächst beim Wachsturmbann und ab Frühjahr 1941 beim Kommandanturstab als Blockführer eingesetzt war. Laut Häftlingsschreiber Francziszek Brol beteiligte er sich an Erschießungen.)
01.07.1940
Beförderung zum SS-Rottenführer
01.04.1941
Beförderung zum SS-Unterscharführer
ab 15.11.1941
Angehöriger der Lagermannschaft im KL Majdanek
00.12.1941
Dezember 1941 erkrankte er an Fleckfieber und lag mehrere Wochen in verschiedenen Lazaretten.
00.07.1942
Im Juli 1942 wurde er Blockführer mit der Aufsicht über das damals noch im Bau befindliche Feld V im KL Auschwitz beauftragt und anschließend im Jahre 1943 als Feldführer des Feldes IV eingesetzt.
00.05.1944 - 00.061944
Schutzhaftlagerführer im KL Warschau
Nach einer kurzfristigen Versetzung zu einer in Ungarn stationierten Fallschirmjägereinheit der Waffen-SS wurde er im Herbst 1944 zu einem Lehrgang an einer sogenannten Agentenschule in Neustrelitz/Mark Brandenburg abgeordnet, wegen mangelnder Eignung aber bereits nach wenigen Tagen wieder abberufen und als Ausbilder für sogenannte fremdvölkische Angehörige der Waffen-SS nach Westpreußen kommandiert.
00.11.1944
nach Dachau zurückverlegt und kam mit dieser Einheit anschließend wieder zum Fronteinsatz
Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Verwundetenabzeichen in Schwarz
Ehrennadel der SS Heimwehr Danzig
00.04.1945
Villain geriet in Baden bei Wien in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er kurz darauf flüchtete. Er gelangte unerkannt bis nach Hannover
ab Herbst 1945
Schmied bei der damaligen Reichsbahn
1947
1947 verzog er nach Gladbeck und arbeitete als Hauer 12 Jahre lang unter Tage im Bergbau
1959
Seit dem Jahre 1959 lebte er in München und war bis Ende 1980 als Vorarbeiter bei den BMW beschäftigt.
30.06.1981
vom Landgericht Düsseldorf (LG Düsseldorf 8 Ks 1/75) im Majdanek-Prozess wegen Beteiligung an der Aktion Erntefest (gemeinschaftliche Beihilfe zum Mord in zwei Fällen an mindestens 17.002 Personen) zu 6 Jahren Haft verurteilt)
(Heinz Villain beschwert sich: »Wir waren fünfeinhalb Jahre vor Gericht und die Richter, die unter Hitler waren, laufen frei rum und kriegen ihre Pension.« Er sei Soldat gewesen und kein Nazi. Im Lager »musste Sauberkeit sein, musste Ordnung sein«.)
00.08.1984
Im August 1984 trat er seine Haftstrafe in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech an
19.02.1985
Am 19. Februar 1985 wurde seine Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt