SS-Hauptsturmführer

* 09.08.1906 in Heilsberg (Lidzbark Warminski)
† 08.10.1946 in
Hameln (gehängt)

Sohn eines Lehrers

Religion: Katholisch

Reichsdeutscher

Volksschule

Beruf: Arzt

ab 01.05.1933
Mitglied der NSDAP

ab 00.08.1933
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 246 756)
(Dienst in der 30. SS-Standarte)

Studium der Naturwissenschaften

Medizinstudium an der Universität Münster
(zum Dr. med. promoviert)

1936 Anstellung bei der Ruhr-Knappschaft, wo er
(Anfangs Assistenz- später leitender Vertrauensarzt)

März 1942 zur Waffen-SS eingezogen
Grundausbildung im KL Sachsenhausen

3 SS Sanitätskompanie in Oranienburg

ab Juni 1942 Lagerarzt im KL
Auschwitz
in das KZ Auschwitz kam er aus der 3 SS Sanitätskompanie in Oranienburg
(Als Chefarzt des Frauenhäftlingskrankenhauses in Auschwitz-Birkenau war Kitt einer der Ärzte, die an der Rampe für die Selektionen verantwortlich waren.)

19.06.1942
Beförderung zum SS-Hauptscharführer

11.09.1942
SS-Hauptscharführer Kitt befindet sich derzeit in der Region Obersalsberg im Erholungsurlaub

09.11.1942
Beförderung zum SS-Untersturmführer

Dezember 1942 - Januar 1943 u. März 1943
Dienst in Auschwitz-III-
Monowitz
(Die Abteilung V – SS-Standortarzt – erhielt eine eigenständige Verwaltungsstruktur für das KZ Auschwitz-III-Monowitz durch die Einsetzung eines Leitenden Arztes, der von seinem Dienstsitz in Monowitz zugleich die Aufsicht über alle Nebenlager führte. Im KZ Buna/ Monowitz selbst existierte ein Häftlingskrankenbau)

21.06.1943
Beförderung zum SS Obersturmführer

24.06.1943
Der stellvertretende Arbeitsdirektor, Oberleutnant Max Sell, und der Lagerarzt, Bruno Kitt, treffen im CC Lublin (Majdanek) ein, um die vom Lagerarzt Lublin für den Einsatz in den Werken Buna oder Jaworzno ausgewählten Häftlinge zu untersuchen. Sie erfahren nach ihrer Ankunft, dass von den 5.500 vom WVHA zur Verfügung gestellten männlichen und weiblichen Häftlingen 1.700 bereits für das Arbeitslager in Radom vorgesehen sind. Nur 3.800 Gefangene bleiben für Auschwitz. Darüber hinaus bestätigen sie, dass nur 30 Prozent der 1.000 ausgewählten Häftlinge für die Arbeit in den Buna-Fabriken oder in Jaworzno geeignet sind.
Die Nummern 125386-125418 werden an 33 männliche Gefangene und die Nummern 46419-46424 an sechs weibliche Gefangene aus Kattowitz vergeben. Darunter befindet sich ein Gefangener aus Leipzig mit der Nummer 125400.

08.07.1943
Lagerarzt Dr. Kitt Bruno erklärt 1500 aus dem KL Majdanek ins Lager
Auschwitz transportierte Häftlinge für arbeitsunfähig und besiegelte damit ihr Todesurteil.

14.08.1943
In einer Beurteilung vom 14. August 1943 wurde Kitt als “offen, ehrlich und zuverlässig” beschrieben.

Auschwitz, 15. September 1943
Standortbefehl Nr. 39/43
dem SS-Angehörigcn Kitt Bruno wurde das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen:

Juli 1944 heiratete Kitt
Kläre Maus, die als Laborantin im KZ Auschwitz tätig gewesen war. Das Paar bekam einen Sohn. Kitt lernte Cläre Maus in Oberhausen kennen.

09.11.1944
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer

Januar 1945
Im Rahmen der Räumung des Lagers Auschwitz kam Kitt im Januar 1945 auf Befehl des Chefs des SS-Sanitätswesens, Dr. Enno Lolling, von Auschwitz ins KL
Neuengamme. Er war dort dem Standortarzt Dr. Alfred Trzebinski direkt unterstellt und für die SS und die Häftlinge sowohl im Stammlager als auch in den Hamburger Außenlagern zuständig. Er untersuchte die Häftlinge auf ihre “Arbeitsfähigkeit”, wobei er sie misshandelte. Nach eigenen Aussagen vor Gericht 1946 koordinierte und begleitete Kitt bei der Auflösung der Außenlager Meppen-Dalum und Sandbostel Krankentransporte. Er kehrte nicht mehr ins Stammlager zurück, sondern fuhr mit einem Häftlingstransport von Sandbostel (hielt sich einige Tage in Sandbostel auf), wahrscheinlich an Bord der “Olga Siemers”, nach Flensburg und von dort weiter auf der “Rheinfels” nach Malmö, und kehrte dann nach Norddeutschland zurück.

Von Februar bis Mai 1945
Lagerarzt im KZ Neuengamme

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (01.09.1943)
SA-Sportabzeichen in Bronze

Mai 1945
Kitt wurde von den britischen Behörden in Norddeutschland verhaftet

18.03.1946 - 13.05.1946
beim Neuengamme-Hauptprozess wegen der Teilnahme an Verbrechen im KZ Neuengamme angeklagt.
(Pflichtverteidiger Dr. Halben, ab dem 25. Prozesstag wegen Krankheit von Alfonso Stegemann abgelöst, der bereits im Zyklon B-Prozess die Verteidigung von Dr. Drohsihn (Freispruch) übernommen hatte)

03.05.1946
zum Tode durch den Strang verurteilt

08.10.1946
in Hameln
hingerichtet

Die Familie ließ ihn einige Jahre später aus dem dortigen Gräberfeld Am Wehl in ein Familiengrab nach Dinslaken umbetten.

Aussage S-Oberscharführer
Broad Pery
»Nach Erschießungen im Krematorium oder im
Block 11 konnte man häufig beobachten, das selbst den Toten keine Ruhe gelassen wurde. Ein SS-Arzt, meist SS-Hauptsturmführer Kitt oder SS-Obersturmführer Dr. Weber, stürzten sich auf die noch warmen Leichen und schnitten aus den Schenkeln und dem Gesäß Fleisch für bakteriologische Kulturen des Hygieneinstituts.«
Anmerkung: Im Hygiene-Institut der Waffen-SS in Rajsko werden die Fleischteile als Nährböden für Bakterienzuchten zu einer konzentrierten Brühe - genannt Menschenbouillon - verkocht.