SS-Unterscharführer

* 07.10.1910 in Giesmanndorf (Gosciszowie)
† 24.01.1948 in Krakau (gehängt)

Reichsdeutscher

Volksschule

Beruf: Zimmermann

ab 00.04.1931
Mitglied der NSDAP

ab 00.06.1932
Mitglied der Allgemeinen SS (Mitglieds Nu. 62 032)

ab 07.11.1939
Mitglied der Bewaffneten Verbände der SS

16.05.1940 - 26.09.1944 Angehöriger der Lagermannschaft im KL
Auschwitz
(Kommandanturstab)
(Blockführer im Quarantänelager für Männer in Birkenau (Lagerabschnitt BIIa)

23.05.1940
Beförderung zum SS-Sturmmann

01.10.1940
Beförderung zum SS-Rottenführer

01.12.1941
Beförderung zum SS-Unterscharführer

Auschwitz, 4. Dezember 1941
Kommandanturbefehl Nr. 33/41
Mit Wirkung vom 1. Dezember 1941 wurde der SS-Rottenführer d. Res. Kirschner Hermann zum SS-Unterscharführer d. Res. befördert

Orden, Ehrenzeichen und Medaillen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (20.04.1942)
Verwundetenabzeichen in Schwarz
Dienstauszeichnung der NSDAP I. Stufe in Bronze nach 10 Dienstjahren

Gerichtsverfahren nach 1945
22.12.1947
Urteil des Obersten Nationalen Tribunals in Kraków, Az.: NTN 5/47
zum Tod verurteilt.
(Laut Urteil beteiligt an Erschießungen an der Schwarzen Wand, an der ersten Vergasung russischer Kriegsgefangener im September 1941 und an Vergasungen)
(Akte kann angefordert werden)

am 24.01.1948 im
Gefängnis Montelupich in Krakau gehängt

Ostermann Dagmar geb. Bock
Sie ist kaum dreiundzwanzig und als „Schutzhäftling“ im Standesamt des Stammlagers Auschwitz mit Büroarbeiten beschäftigt (Striche ziehen, mit Tusche und Redisfeder, in den Leerspalten der Sterbebücher und Todesurkunden), als sie eines Tages Anfang 1944 zum Blockführer Hermann Kirschner bestellt wird. Beim Näherkommen sieht sie Kirschner vor der Baracke der Politischen Abteilung stehen, er zeigt verstohlen zum Ausgang, wo eine Frau in Zivilkleidung gerade dabei ist, das Lager zu verlassen. Dagmar erkennt sie sofort, an der Gangart: „Mama!“ Dagmars Mutter dreht sich um, läßt ihre Handtasche fallen und läuft mit offenen Armen auf das Mädchen zu. Aber Kirschner macht eine ablehnende Geste. Daraufhin bleibt sie stehen, in einer Entfernung von etwa zehn Metern. Dagmar ruft ihr zu: „Mama, komm nie wieder nach Auschwitz!“ Da bückt sich die Mutter nach ihrer Tasche und geht schluchzend weg.

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (2019)
Hermann Kirschner konnte im Rahmen unserer Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Die vorgesehene Überführung zum Sammelfriedhof in Warschau war somit leider nicht möglich. Sein Name wird im Gedenkbuch des Friedhofes verzeichnet.