SS-Oberführer
* 21.09.1895 in Nienburg/Weser
† 07.05.1988 in Hameln
1902-1914
Realgymnasium Nienburg
1914
Abitur
1914-1919
Kriegsdienst (erster Weltkrieg)
(Feldartillerie)
ab 1919
Studium der Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Französisch in Lausanne, Göttingen und Tübingen.
1921
Referendariat
1921
Promotion zum Dr. jur. Universität Göttingen
Ab 1924
Regierungsassessor in Weißenfels (Saale), Potsdam und Breslau
1926
Leiter des Referats „ländliches Kommunaldezernat“ beim Regierungspräsidium Potsdam
1926
Ausscheiden aus dem preußischen Staatsdienst
(Geschäftsführer des Landesplanungsverbandes Brandenburg-Mitte)
1929-1932
DVP
1929-1933
Landesplaner der Provinz Brandenburg (später Landeskämmerer)
01.05.1933
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 2 171 765)
(höchstes bekanntes Amt: Hauptstellenleiter im Gauheimstättenamt)
ab 1933
Landrat
(Hauptstellenleiter im Gau Kurmark)
1934
Referent im Provinzialamt
1936-1939
Deutscher Gemeindetag
Mitglied des Finanz-, Rechnungsprüfungs-, Siedlungs- u. Verfassungsausschusses
September 1939
Kriegseinsatz als Artilleriehauptmann am Westwall
1939-1944
Regierungspräsident in Graz/Steiermark
(Als Regierungspräsident in Graz und Kattowitz war er an den Verbrechen, welche die NS-Besatzungspolitik gegenüber Slowenen und Polen verübte, beteiligt.)
00.05.1940
Eintritt in die SS (Mitglieds Nu. 351 375)
23.12.1940
Ernennung zum Honorarprofessor für Verwaltungsrecht an der Universität Graz
30.04.1941
In der Stabsbesprechung, die am 30. April 1941 in Celje stattfand, erklärte der Regierungspräsident aus Graz Dr. Otto Müller-Haccius: »Eine Umsiedlung aus den Kohlengebieten soll vorläufig nicht erfolgen. Diese Gebiete sind gewissermassen wie ein grosses Konzentrationslager zu betrachten, das unter eine gewisse Bewachung gestellt werden muss.«
17.05.1943
Otto Müller-Haccius stellte auf der Stabsbesprechung in Graz am 17. Mai 1943 fest: »im Gebrauch der deutschen Sprache ist in mancher Beziehung kein weiterer Fortschritt zu verzeichnen. Es ist hierzu ein gewisser Stimmungsbarometer zu erblicken. An der grundsätzlichen Linie, dass in Ämtern und Dienststellen nur deutsch zu sprechen ist und dass Personen mit ausreichenden Kenntnissen der deutschen Sprache sich dieser Sprache bedienen müssen, wird festzuhalten sein. Im übrigen ist es im Augenblick von grösserer Bedeutung, dass die Leute ihrer Arbeit nachgehen und sich richtig verhalten.«
Herbst 1944-1945
Regierungspräsident der Regierung Kattowitz
(Er organisiert den aus Jugendlichen und älteren Männern bestehenden "Volkssturm". Aus einer Grußbotschaft zu Silvester 1944 wird deutlich, dass er ein fanatischer Nationalsozialist war: "Es gibt für uns Deutsche nur eines: Durchbruch nach vorn, gläubigen und harten Sinnes, jede Kraft gespannt, opferbereit."
ab 1945
Gartenarbeiter bei der Bodelschwingh Stiftung bei Diepholz
01.02.1949
vom Entnazifizierungs-Hauptausschuss für besondere Berufe mit Entscheidung vom 01.02.1949 in Kategorie IV unter Absprechung der Wählbarkeit und Rückstufung in den Rang eines Oberregierungsrates entnazifiziert
1949-1961
Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Hannover, Zweigstelle Hameln. Syndikus der Arbeitsgemeinschaft der Unternehmer für Industrie, Handel und Gewerbe im mittleren Wesergebiet (AdU) e.V.
Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Walter-Raymond-Stiftung in Köln
08.01.1952
nach Einspruch wurde Kategorie IV vom Entnazifizierungs-Hauptausschuss mit Entscheidung vom 08.01.1952 zwar bestätigt, die Absprechung der Wählbarkeit und Rückstufung jedoch aufgehoben.
ab 1961
Ratsherr der Stadt Hameln
20.05.1963-05.06.1967
Mitglied des Niedersächsischen Landtags 5. WP als Angehöriger der CDU-Fraktion
21.06.1963-05.06.1967
Mitglied im Ausschuß für Wirtschaft und Verkehr.
21.01.1965-05.06.1967
Mitglied im Unterausschuß „Bäder“
27.05.1970-20.06.1970
Mitglied des Niedersächsischen Landtags 6. WP als Angehöriger der CDU-Fraktion.
Auszeichnungen
Eisernes Kreuz I u. II
Verwundetenabzeichen
KVK II. Klasse (Frühjahr 1942)
KVK I. Klasse (Herbst 1942)
KVK I. Klasse mit Schwertern (April 1945)
Der Regierungspräsident Dr.Otto Müller-Haccius:
"Seit einigen Wochen fühlte der Gegner mit bewaffneten Erkundungen gegen unsere Grenzaufsichtsstellen vor.
Am Abend des 12. Oktober 1943 trat eine wesentliche Versteifungein, die uns nicht überraschte. Der Gegner stieß nachts vom 11. zum 12. Oktober 1943 in 4 Richtungen vor, und zwar wurde Landstraß bedrängt und teilweise eingeschlossen. Die Besatzung konnte sich halten.
Von Tersischs stießen sie bis Savenstein vor, von wo sie sogar Lichtenwald unter Feuer nahmen, über Johannistal stießen sie bis auf 3 bis 4 km vor Ratschach vor und über Goba nach Mariatal , wo schon längere Kämpfe stattfanden. Das Ziel war offenbar die Besetzung von Steinbrück.
Die Situation war nicht einfach. Unsere Leute waren in Zahl und Bewaffnung unterlegen. Inzwischen wurden allerdings sehr beachtliche Kräfte eingesetzt, so daß die weitere Entwicklung mit Ruhe abgewartet werden kann. Der Chef der Zivilverwaltung wird sich noch persönlich über die Ereignisse informieren und für die Betreuung der Siedler die erforderlichen Maßnahmen treffen. Unabhängig davon haben selbstverständlich alle Dienststellen den Siedlern jede zur Behebung der erlittenen Schäden erforderliche Hilfe und Fürsorge zuzuwenden. An der kroatischen Grenze hat es noch keine Übergriffe gegeben, nur in den Ort ist hineingeschossen worden. Die Meldung über die Vorgänge auf kroatischem Gebiet werden aufmerksam verfolgt.
Wir müssen dankbar feststellen, daß die Hilfe der Wehrmacht und der Waffen-SS außerordentlich rasch und wirksam geschehen ist und daß die deutsche Reichsbahn die Transportmittel außerordentlich rasch zur Verfügung gestellt hat.
Innerhalb der Untersteiermark gab es einen schweren Überfall auf Rietz im Kreis CilIi. Die stark bewaffnete Bande wurde gestellt und zersprengt. Etwa 20 Mann treiben sich in der Gegend von Windischgraz herum und wechseln vermutlich zum Teil in das Bacherngebiet, zum Teil nach Oberkrain über."
Bücher:
Die Arbeit des Landesplanungsverbandes Brandenburg-Mitte im ersten Geschäftsjahr
(Referat des Geschäftsführers Otto Müller-Haccius am 24. März 1931)
Erscheinungsjahr: 1931
Verlag: Berlin : Landesplanungsverband Brandenburg-Mitte
Unsere Gedanken zur sozialen Ordnung im Lichte des Ergebnisses der Bundestagswahl : Nach einem Vortrag. als Ms. gedr.,
Köln: Bundesvereinigung d. Dt. Arbeitgeberverbände, 1953.
Nach einem Vortrag, gehalten auf der Geschäftsführerkonferenz der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, am 25. September 1953 in Baden-Baden
B 245 Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie
2 Beziehungen zu Organisationen und Einzelpersonen
Bereitstellendes Archiv: Bundesarchiv
Findbuch: Bundesforschungsamt für Naturschutz und Landschaftsökologie
Bestand: B 245 Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie
Überschrift: Beziehungen zu Organisationen und Einzelpersonen
Bestellsignatur: B 245/253
Bandnummer: 5
Enthält/Darin: Enthält:
L - M 1944 - 1956
Enthält u.a.:
Politisches Verhalten des Universitätsprofessors Dr. W. Lamprecht während der NS-Herrschaft 1946
Waldpflege in den Fürstlich Fürstenbergischen Besitzungen .- Zusendung eines Erlasses über die Verbindung von Waldpflege und Naturschutz durch Forstdirektor Lukas Leiber 1949 - 1950
Politisches Verhalten von Richard Lohrmann während der NS-Herrschaft 1946
Entwürfe von Merkblättern der Bundesanstalt für Naturschutz und Landschaftspflege 1952 - 1953
Erhaltug und Ausbau der Zentralstelle für Naturschutz und Landschaftspflege trotz der Widerstände des LAndes Bayern .- Schreiben an Ministerialrat Dr. Gustav Mitzschke 1950
Herausgabe des Taschenhandbuchs der Forstwissenschaft .- Schriftwechsel mit Landforstmeister Dr. Müller 1954 - 1955
Politisches Verhalten von Dr. Otto Müller-Haccius während der NS-Herrschaft 1948
Laufzeit: 1944-1956
Benutzungsbeschränkungen:
Benutzbar ab: 1986
Endprovenienz: Bundesforschungsanstalt für Naturschutz u. Landschaftsökologie