SS-Sturmbannführer und SS-Richter
* 08.06.1909 in Frankfurt am Main
† 04.02.1982 in Frankfurt am Main
promovierter deutscher Jurist, SS-Sturmbannführer und SS-Richter
Vater: Lokomotivführer in Frankfurt am Main
Oberrealschule
nach der Reifeprüfung zunächst in einem Bankhaus
Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Frankfurt/M., Rom, Berlin, an der ”Academie de Droit International” in Den Haag und am ”Institut für Weltwirtschaft und Seeverkehr” in Kiel
00.00.1933
Mitglied des ”Reichskuratoriums für Jugendertüchtigung”
01.03.1933
Eintritt in die SS (Mitglieds Nu. 124 940)
01.04.1933
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 2 536 236)
SS Mitglieds Nu. 1 24 940
1936
mit der Dissertation „Kriegspropaganda und Kriegsverhütung“ zum Dr. jur. promoviert
01.04.1939
Assessor, Richter am Landgericht Stettin
(nach einem Streit, bei dem Vorgesetzte sein Verhalten in einem Gerichtsfall rügten, wurde er aus dem Justizdienst entlassen)
hauptamtlicher Rechtsberater der Gauwaltung Pommern der DAF
11.11.1939
zu einem Totenkopf-Verband der SS eingezogen
1940
Richter am Hauptamt SS-Gericht in München
ab 01.01.1941
am SS- und Polizeigericht in Krakau
01.03.1941 - 00.05.1945
SS-Richter d. R. im Hauptamt SS-Gericht
01.03.1941
Beförderung zum SS-Untersturmführer d. R. der Waffen-SS
00.00.1941
Verleihung Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern
00.10.1941
Richter beim SS - Obergericht
02.11.1941
Vorgang Sonderkommando Dirlewanger
So berichtete der SS-Richter Konrad Morgen, damals am SS-und Polizeigericht VI in Krakau tätig, am 2. November 1941 an das Hauptamt SS-Gericht von täglichen Verhaftungen, Gelderpressungen und Ausplünderungen von Juden durch Angehörige der Einheit. Die geplünderten Sachen sollen dann an andere Juden weiter verkauft worden sein. Dirlewanger soll „merkwürdige Beziehungen zu hübschen Jüdinnen" gehabt und diese dann durch Strychnineinspritzungen getötet haben. Das Ghetto Lublin wurde von Dirlewanger und seinen Leuten regelrecht gebrandschatzt. Der dort zuständige SS- und Polizeiführer Globocnik wußte dies, unternahm aber nichts dagegen. Der ihm untergebene Leiter der örtlichen Gestapo, SS-Sturmbannführer Johannes Müller, nannte das Dirlewanger-Kommando Morgen gegenüber eine „Landplage". Morgen legte dem Höheren SS- und Polizeiführer im General-gouvernement, Krüger, einen Haftbefehl gegen Dirlewanger vor, aber Krüger er-klärte sich für unzuständig und leitete die Beschwerde an Berger weiter. Die Folge war, Dirlewangers Versetzung nach Weißrußland.
20.04.1942
Beförderung zum SS-Obersturmführer d. R. der Waffen-SS (mit RDA vom 01.04.1942)
00.05.1942
von Heinrich Himmler des Amtes enthoben, vom Oberleutnant zum Gefreiten degradiert und an die Ostfront geschickt. (Beim Höheren SS- und Polizeifeldgericht VI in Krakau änderte er im Mai 1942 einen befohlenen "T"-Fall (Todesurteil) gegen einen SS - Mann in Freispruch und wurde dafür vor dem angetretenen SS-Führerkorps degradiert und als Sturmmann an die Front geschickt.)
1942
Die Geliebte des Kommandanten Höß Rudolf (KL Auschwitz)
1942: Die Österreicherin Eleonore Hodys ist politische Gefangene im Vernichtungslager Auschwitz. Hedwig Höß, die Ehefrau des Lager-Kommandanten Rudolf Höß, beschäftigt sie tagsüber in ihrer nahe gelegenen Villa als Teppichknüpferin und Gobelin-Stickerin. Höss beginnt sich für Hodys zu interessieren, er sorgt dafür, dass sie ein bevorzugtes Lagerleben genießt, (eigenes möbliertes Zimmer im Lager, eigene Köchin, kein Rauchverbot) und bedrängt sie so lang bis sie schließlich nachgibt. Sie wird schwanger. Höß gerät in Panik. Eleonore Hodys soll liquidiert werden, man bringt sie in den Stehbunker, wo sie verhungern würde.
Das Vorhaben misslingt
SS-Sturmbannführer und Richter Konrad Morgen versucht Höß mit Eleonore Hodys' Zeugenaussage zu überführen und zu verurteilen. Hodys wird nach München gebracht, sie taucht unter, ihre Spur verliert sich. Rudolf Höß wird vorübergehend nach Berlin versetzt, doch eine Anklage gegen ihn kommt nie zustande, weil Himmler "seinen reinen Kommandanten" schützt.
Anlässlich einer Gegenüberstellung im Jahr 1944 bestritt Höß, von diesen Haftbedingungen gewusst zu haben. Da die Ermittlungen auf Geheiß Himmlers eingestellt wurden, blieb dieser Sachverhalt ungeklärt: Konrad Morgen wiederholte beim 1. Frankfurter Auschwitzprozess den Vorwurf, Höß habe beabsichtigt, die Frau verhungern zu lassen.
23.06.1943 - 26.08.1944
zum RSHA (Reichskriminalamt) kommandiert, Leiter ”der in den KL eingesetzten Untersuchungskommissionen des Reichskriminalamtes” (Morgen leitete die Untersuchungen gegen SS-Führer in den Konzentrationslagern Buchwald, Lublin, Auschwitz, Sachsenhausen, Oranienburg, Hertogenbosch, Krakau, Plaschow, Warschau und Dachau wegen Korruption und unzulässiger ”Häftlingstötungen”, insbesondere im KL Buchenwald und gegen den Buchenwald-Kommandanten SS-Standartenführer Karl-Otto Koch)
Fall SS-Standartenführer Karl-Otto Koch
Der junge Kriminalsekretär Emil Holtschmidt war auf den Weimarer Ortsgruppenleiter Bornschein aufmerksam geworden, einen Lebensmittelhändler, der zusammen mit dem Buchenwalder KZ-Kommandanten Karl Koch allerlei einträgliche Schiebergeschäfte getätigt hatte. Als Holtschmidt zu neugierig geworden war, hatte sich Bornschein zur Waffen-SS gemeldet und in den Kommandanturstab Buchenwald versetzen lassen.
Das SS- und Polizeigericht griff den Fall auf, vermochte aber nichts auszurichten. Es bat das Reichskriminalpolizeiamt um Amtshilfe, machte jedoch zur Bedingung, das RKPA müsse einen Beamten schicken, der einen Führerrang in der Waffen-SS besitze -- ein anderer habe nicht die geringste Aussicht, in das KZ hineingelassen zu werden.
Der damalige Obersturmführer der Waffen-SS Konrad Morgen erhielt den Auftrag und fuhr nach Weimar. Er quartierte sich im Hotel "Elephant" ein und stellte unauffällig Nachforschungen an. Es gelang ihm In kurzer Zeit, Bornschein zu überführen. Er drang auch bald in die finstersten Geheimnisse des Lagers Buchenwald ein.
Ohne dazu legitimiert zu sein, kontrollierte er die Konten Kochs auf Weimarer Banken und ließ den Briefwechsel zwischen Koch, der inzwischen Kommandant des Vernichtungslagers Lublin geworden war, und dessen in Buchenwald verbliebener Ehefrau Ilse überwachen. Je mehr er nachforschte, desto deutlicher erkannte Morgen das Spinnennetz einer Korruption, deren
Fäden auch in andere KZ liefen.
Aus einem Fall von Korruption wurde ein vielfacher Mordfall, denn Morgen ermittelte: Koch hatte nicht nur reiche, in der Kristallnacht von 1938 eingelieferte KZ-Juden erpreßt, er hatte auch mißliebige Zeugen unter den Häftlingen umbringen lassen. Morgen war entschlossen, die gesamte Koch-Clique zur Strecke zu bringen.
Doch. als er Kripo-Chef Nebe das Ergebnis seiner Ermittlungen vorlegte, erblaßte der Oberkriminalist. Arthur webe befürchtete, daß Morgens Feldzug erschreckende Konsequenzen zeitigen werde. Er wollte die Verantwortung nicht tragen.
Der Detektiv trug Gestapo-Müller den Fall vor, der schickte ihn zum Chef des Reichssicherheitshauptamtes. Dieser wiederum verwies ihn an den Chef des Hauptamtes SS-Gericht, und der wußte nur eine Antwort: Himmler.
Morgen reiste in die Feldkommandostelle des Reichsführers, erreichte Himmler jedoch nicht. Mit einem Mann aus Himmlers Persönlichem Stab, dem er alles berichtete, verabredete er ein Telegramm mit harmlos klingendem Wortlaut; träfe es ein, dann habe Himmler zugestimmt. Das Telegramm traf ein.
Niemand wird nachweisen können, was Himmler bewog, die Aktion gegen die Koch-Clique freizugeben. War es sein stets waches Mißtrauen gegen den Chef des SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamts sowie obersten Gerichtsherrn der KZ, Obergruppenführer Oswald Pohl, und dessen korrupten Anhang, oder verkannte er die Kettenreaktion, die der Fall Koch auslösen mußte -- Tatsache bleibt: Für einen Augenblick durfte sich Himmler schmeicheln, Sauberkeit auf sein Panier geschrieben zu haben.
Und Dr. Konrad Morgen nutzte die Chance. Er bestellte Koch ins Konzentrationslager Buchenwald und verhörte ihn so scharf, daß Koch schließlich zusammenbrach und gestand. Die Anklageschrift gegen Koch wurde immer länger: Ermordung der beiden Häftlinge Krämer und Peix, Unterschlagung, Wehrkraftzersetzung.
Auch die Komplicen Kochs hatte Morgen bereits festgesetzt: den sadistischen Bunkeraufseher Sommer, den Lagerarzt Dr. Waldemar Hoven, den Hauptscharführer Blanck und nicht zuletzt die "Kommandeuse" Ilse Koch. Anklagepunkte: Mord, Totschlag, Körperverletzung mit tödlichem Ausgang.
Doch Morgen und seine Mitarbeiter begnügten sich nicht damit, den Koch-Kreis unschädlich zu machen. Auf Morgens Initiative war inzwischen das Kasseler SS- und Polizeigericht in ein Gericht "zur besonderen Verfügung" umgewandelt worden; es hatte das Recht, alle Verbrechen in Konzentrationslagern zu untersuchen. Morgen hatte neue Spuren gesichtet: Sie führten gen Osten, unmittelbar in die supergeheimen Vernichtungslager.
Koch wurde am 24.08.1943 zusammen mit seiner Frau wegen Unterschlagung, Korruption und Tötungsdelikten verhaftet und in das Gestapo-Gefängnis Weimar eingeliefert.
Dezember 1944 vom SS- und Polizeigericht z.b.V. wegen Korruption, Unterschlagung und Mord zweimal zum Tode verurteilt, erhielt zunächst Strafaufschub, wurde dann aber auf Befehl des HSSPF Josias Prinz von Waldeck-Pyrmont am 05.04.1945 hingerichtet
Koch hat unter anderem den SS-Oberscharführer Köhler ermorden lassen, weil dieser belastende Aussagen machen wollte.
Er wurde durch Alkaloide vergiftet.
Die weiteren 2 Toten waren die Kapos Walther Krämer und Karl Peix. Koch ließ die beiden ermorden, weil sie im Zuge anderer untersuchten Korruptions-Fälle ebenfalls hätten Aussagen können.
Herbst 1943
in Auschwitz (Aussage im Auschwitz Prozeß)
Besuch einer Wachstube in Birkenau:
»Hier habe ich dann zum ersten Mal einen wirklichen Schock erlitten. Es war ein niedriger, etwas schummriger Raum, und da standen bunt zusammengewürfelte Couchen herum. Und auf diesen Couchen, da lagen malerisch einige SS-Leute, meistens untere Führerdienstgrade, und dösten da mit glasigen Augen vor sich hin. Ich hatte den Eindruck, daß sie die Nacht vorher ziemlich viel Alkohol genossen haben mußten. Statt eines Schreibtischs stand ein riesiger Hotelherd da, und auf diesem buken vier, fünf junge Mädchen Kartoffelpuffer. Es waren offensichtlich Jüdinnen, sehr schöne, orientalische Schönheiten, vollbusig, feurige Augen, trugen auch keine Häftlingskleidung, sondern normales, ganz kokettes Zivil. Und die brachten nun ihren Paschas, die auf den Couchen da rumlagen und dösten, die Kartoffelpuffer und fragten besorgt, ob auch genügend Zucker drauf war, und fütterten die. Keiner nahm von mir und meinem Begleiter — immerhin also doch einem Hauptmann (Morgen ist SS-Hauptsturmführer, sein Begleiter Franz Hofmann Schutzhaftlagerführer (Notiz.) Es wurde keine Meldung gemacht, es ließ sich keiner stören. Und ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen: Diese weiblichen Häftlinge und die SS, die duzten sich gegenseitig. Ich muß also wohl ziemlich entgeistert meinen Begleiter angeschaut haben. Der zuckte nur die Achseln und sagte: Die Männer haben eine schwere Nacht hinter sich. Sie hatten einige Transporte abzufertigen.«
09.11.1943
Beförderung zum SS-Hauptsturmführer d. R. der Waffen-SS
26.08.1944 - 00.05.1945
Untersuchungsführer (Untersuchungsrichter) beim SS- und Polizeigericht z.b.V.
SS-Chefrichter in Krakau (zuständig für das KL Auschwitz)
Fall Amon Göth
Schnell sprach sich rum, dass der verheiratete Göth in der Schauspielerin Ruth Irene Kalder eine neue Lebensgefährtin gefunden hatte. Sogar bis nach Wien. Als Anna von dem Verhältnis Amons mit Ruth Kalder erfuhr, verlangte sie sofort nach der Scheidung. Eine Schlammschlacht begann. Göth machte seiner neuen Geliebten klar, dass eine Scheidung für ihn wegen der beiden Kinder nicht infrage komme.
Ende August 1944 wird ein Güterwaggon mit hinterzogenen Wertsachen Göth´s in Opawa von der SS abgefangen beschlagnahmt. SS Untersuchungsrichter Dr. Konrad Morgen nimmt sofort Untersuchungen auf. Göth´s Tage als Kommandant in Plaszów sind gezählt, ein Ausschluss aus der SS bzw. weitere Strafmaßnahmen scheinen nur mehr eine Frage der Zeit zu sein.
Am 13. September 1944 wurde der Hauptsturmführer Göth nach einer Anzeige eines rangunteren SS-Mannes wegen „Amtsmissbrauchs“ verhaftet. Vor Göth´s Villa hält ein schwarzer Mercedes aus dem 2 in Ledermäntel gekleidete Männer entsteigen. Nachdem ihnen die Tür geöffnet wurde, verlangen sie bestimmt Göth zu sprechen. Wortlos reichen die Beiden dem Kommandanten einen Bescheid, woraufhin Göth Mantel und Hut nimmt und sofort mit ihnen in den Wagen steigt. Der Verhaftung ging Schriftverkehr zwischen dem "Höheren SS- und Polizeiführer Ost" Wilhelm Koppe und dem persönlichen Stab Himmler vorraus, scheinbar hält nun auch Berlin nicht mehr an Göth fest. Der Haftbefehl wurde letztendlich vom SS- und Polizeigericht VI in Krakau aufgrund des Verdachts auf Aneignung von Wertgegenständen und Geld jüdischer Häftlinge mit dem Ziel persönlicher Bereicherung und wegen unvorschriftsmäßiger Behandlung von Häftlingen im KZ Plaszów ausgestellt. Göth trägt bei seiner Verhaftung 80.000 RM bei sich, was darauf deuten ließ, dass Göth bereits die Flucht aus Plaszów plante bzw. in Kürze untergetaucht wäre. In seiner Heimatstadt Wien wurde er dem SS-Untersuchungsrichter Dr. Konrad Morgen vorgeführt. Nur einen Steinwurf weit von seiner Ehefrau und seinen Kindern entfernt.
Da Göth angab, dass das Geld von Oskar Schindler stammte, wird auch dieser Mitte Oktober 1944 von der GESTAPO verhaftet, jedoch nach acht von Verhören geprägten Tagen wieder freigelassen.
Von einem SS-Ehrengericht verurteilt und auf Kaution freigelassen tauchte er vorerst unter. Die Suche nach ihm war für Anna Göth so gut wie zwecklos. Bis eines Tages bei ihrem Rechtsanwalt Dr. Max Preissecker ein kleiner, abgenutzter Brief auftauchte. Er war von Göth, handgeschrieben und ohne Ortsangabe. In diesem bot er der Tirolerin 30 Prozent des Verlages an. Dafür sollte die Scheidung so schnell wie möglich und auf beidseitigem Einverständnis abgewickelt werden.
Am 17. Jänner 1945 tippte Preissecker seine letzten Worte auf die fertige Scheidungsklage. Auf ihr auch die Begründung von Anna Göth: „Mein Gatte war SS-Hauptsturmführer mit letztem Dienstort in Krakau. Wie ich erfahren habe, hat er mich am laufenden Band betrogen, zuletzt mit einem gewissen Fräulein Ruth Kalder.“
Im Februar 1945 tauchte Göth plötzlich wieder in Wien auf, um die Scheidung mit Anna endgültig über die Bühne zu bringen. Denn er brauchte nun das dringende Wohlwollen seiner Geliebten Kalder. Er wird dort ein zweites Mal verhaftet und ins bayerische Strafgefängnis in München-Stadelheim gesteckt. Krankheitsbedingt wurde er kurze Zeit später ins Lazarett nach Bad Tölz gebracht. Am 4. Mai wurde Göth dort von der „Counter Intelligence Corps“ festgenommen. Er gab sich zwar als Bauer aus, verhaftet wurde er trotzdem - auch wenn die Amerikaner noch keine Ahnung hatten, welch dicker Fisch ihnen da ins Netz gezappelt war.
09.11.1944
Beförderung zum SS-Sturmbannführer d. R. der Waffen-SS
00.00.1945
Chefrichter am SS- und Polizeigericht in Breslau
00.00.1945
Eheschließung mit Maria-Theresia geb. Blank verw. Wachter (geb. Frankfurt/M. 18.01.1904)
00.00.1945
freiwillige Meldung beim CIC-Hauptquartier Mannheim Seckenheim
07.08.1946 - 08.08.1946
Zeuge im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess
Nach 1945
Rechtsanwalt in Frankfurt
(bis zum 19. Januar 1979 bei der dortigen Rechtsanwaltskammer registriert)
00.06.1947
Zeuge der Verteidigung im Buchenwald-Hauptprozess
00.08.1947
Zeuge der Verteidigung im Prozess Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt der SS
1948
Eine Spruchkammer des Internierungslagers Ludwigsburg stufte Morgen 1948 als „Entlasteter“ ein. Er habe sich nicht der Rechtsbeugung oder Rechtsunterdrückung schuldig gemacht, sondern gegen die höchsten SS-Führer angekämpft und somit Widerstand geleistet. Er sei strafversetzt worden und habe sogar um sein Leben fürchten müssen
† 04.02.1982 in Frankfurt am Main
1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
»Strafsache gegen Mulka u.a.«, 4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main
25. Verhandlungstag, 09.03.1964
Vernehmung [839 KB]
des Zeugen Konrad Morgen
Aussage Morgens im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess:
Morgen schildert Wirth als einen Mann, der ebenso stolz war auf seine Erfahrungen aus der „Aktion T4“ wie auch auf seinen Beitrag zur „Optimierung“ der Massenmorde der „Aktion Reinhardt“.
Unter Morgens Leitung wurden 800 Fälle von Korruption und Mord bearbeitet, davon 200 zu Ende geführt. Morgens Abschußliste zierten prominente Namen der düsteren KZ-Aristokratie:
Karl Koch, Kommandant von Buchenwald und Lublin, wegen Mordes zweimal zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Hermann Florstedt, Kommandant von Lublin, wegen Mordes zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Hermann Hackmann, Schutzhaftlagerführer von Lublin, wegen Mordes zum Tode verurteilt, dann aber zu einer Strafeinheit versetzt.
Hans Loritz, Kommandant von Sachsenhausen, Ermittlungen eingeleitet wegen des dringenden Tatverdachts unerlaubter Tötungen.
Adam Grünewald, Kommandant von Herzogenbosch, wegen Mißhandlung von Häftlingen verurteilt und strafversetzt.
Karl Künstler, Kommandant von Flossenbürg, wegen Trunkenheit und ausschweifenden Lebenswandels abgesetzt.
Alex Piorkowski, Kommandant von Dachau, wegen Mordes angeklagt, aber nicht verurteilt. >
Ernst Grabner, Leiter der Politischen Abteilung von Auschwitz, wegen Mordes angeklagt, aber nicht verurteilt.
Aktenübersicht
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 461/31502 (Abteilung
461, Nr. 31 502, 413 AR-Z 28/1970), Staatsanwaltschaft Frankfurt
am Main. Ermittlungssache gegen RA Dr. Konrad Morgen 1970.
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 461/32808 (Abteilung
461, Nr. 32 808, 4a JS1841/54), Staatsanwaltschaft Frankfurt am
Main. Ermittlungssache gegen RA Dr. Konrad Morgen 1954.
Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden 631/325 (Abteilung 631,
Nr. Personalakten des Oberlandesgerichts Frankfurt am Main über
Dr. Konrad Morgen).
In der Außenstelle des Bundesarchivs Ludwigsburg finden sich folgende Hinweise zu Dr. Konrad Morgen:
Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachtes der Ermordung sowjetischer Kriegsgefangener (AZ 4 Js 767/58). Dieses Ermittlungsverfahren wurde am 29. März 1961 eingestellt. Es liegen in der vorstehend genannten Außenstelle des Bundesarchivs hierzu keine Akten vor.
Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachtes der Mitwirkung an der Deportation und Vernichtung ungarischer Juden (dort AZ 4 Js 402/70, Signatur BArch B 162/9000, Signatur der Zentralen Stelle AR-Z 28/70). Das Ermittlungsverfahren wurde am 6. März 1972 eingestellt (Einstellungsbeschluß der Staatsanwaltschaft ebenda.). Die Akten wurden vom Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden übernommen, in der Außenstelle existiert noch eine Korrespondenzakte im Umfang von ca. 50 Seiten.