SS-Unterscharführer der Waffen-SS
letzter bekannter Wohnort: Maria Lanzendorf
vor 1945: Wachmann im KL Oberlanzendorf
vor 1945: Wachmann im KL Maria Lanzendorf
nach 1945: Tankstellenmitarbeiter in Maria Lanzendorf
Der aus Rumänien stammende Volksdeutsche, SS-Unterscharführer der Waffen-SS Adam Milanovicz galt im Lager Oberlanzendorf selbst unter den dort eingesetzten Angehörigen der Wachmannschten als brutal, hinterhältig und unberechenbar. Die Häftlinge gaben ihm den Titel "Bluthund von Oberlanzendorf".
Aussagen von Überlebenden des Todesmarsch von Oberlanzendorf
Die meisten Leute haben sich gesträubt, sie haben gejammert, die haben schon gewusst, dass sie erschossen werden, weil sie schon vorher immer die Schüsse gehört haben. Die meisten hat Milanovicz erschossen, soweit ich gesehen habe.
Nach der Befreiung Österreichs wurde er wegen Kriegsverbrechen zu 20 Jahren Haft verurteilt. Durch die Weihnachtsamnestie 1956 wurde er begnadigt und aus der Haft entlassen. Er zog nach Maria Lanzendorf. Er heiratete, arbeitete in der Tankstelle des Ortes und wurde als geachteter Mitbürger zum Obmann des lokalen Fußballvereins gewählt. Da es vor 1945 in Maria-Lanzendorf ein Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen gab, dürfte er den Ort aus seiner Zeit als Wachmann gut gekannt haben. Sein Aufenthaltsort Maria-Lanzendorf ist bis 1967 nachweisbar.
Aus der Chronik des SC Maria Lanzendorf
Anfang 1961 wird mit Adam Milanowitz ein neuer Obmann gewählt. Er bleibt bis Ende 1962 im Amt. Danach übernimmt Johann Prax für ein Jahr die Obmannschaft. Der Verein kommt nicht zur Ruhe. Zu Beginn des Jahres 1964 gibt es massive Unwetter. Am Sportplatz entstehen schwere Sturmschäden. Aus den Mitteln des Sporttotos erhält der FC öS 31.800,-- für ein neues Fanggitter. Im Sommer 1964 wird Rudolf Prinzjakowitsch jun. Obmann des FC. Nach einer Neueinteilung der Klassen spielt Maria Lanzendorf wieder in der 2. Klasse Südost. 1965 gibt es erneut schwere Unwetter, wobei der komplette Sportplatz unter Wasser steht und lange Zeit nicht bespielbar ist. Nach 12 Jahren tritt Rudolf Prinzjakowitsch sen. als Präsident zurück.
Neuer Präsident wird Anton Spornberger. Auch Adam Milanowitz übernimmt wieder die Obmannschaft. Es gibt heftige Diskussionen über einen möglichen Beitritt zum Dachverband ASKÖ. Der Schriftführer Leopold Zahm spricht sich vehement dagegen aus, da seiner Meinung nach ein Beitritt den Fußballclub politisch färben würde. Diese Meinung setzt sich auch nach zähen Diskussionen durch. Sportlich ist der Verein 1965/66 am Tiefpunkt seiner Geschichte angelangt. In der Meisterschaft wird man mit acht Punkten klarer Letzter. Adam Milanowitz tritt wieder zurück und Kurt Nemecek wird 1967 der fünfte Obmann in den 60er Jahren.
Gerichtsverfahren nach 1945
LG Wien Vg 1 Vr 4750/46
LG Wien Vg 1 Vr 305/50
LG Wien Vg 1 Vr 179/52