SS-Hauptsturmführer u. Jurist
* 01.04.1902 in Reval
† 05.10.1975 in Hannover
1911
Volksschule Reval
1912-1920
Realgymnasium Reval
Juni 1920
Abitur
1920-1924
Studium der Rechtswissenschaften in Dorpat
1920-1929
Angehöriger der Studentenschaft Fraternitas Academica, Dorpat
17.12.1924
Diplom
1932-1939
in der volksdeutschen Arbeit in Estland
ab 1935
Landesleiter der deutschen Bewegung in Estland
bis 1939
Rechtsanwalt in Reval
1939
Umsiedlung als Angehöriger der deutschen Volksgruppe in den Warthegau
01.11.1939
Einbürgerung. – Umschulung in Posen
13.11.1939
Eintritt in die SS (Mitglieds Nu. 382 315)
(höchster bekannter Rang: SS-Hauptsturmführer. Angehöriger des SS-Stammes 109/42, 109 Stand (41/42), Stab Oberabschnitt Warthe)
1940
als Ausgleichsberechtigter Ansiedelung im Kreis Krotoschin
1940-1945
NSV
01.03.1941
Eintritt in die NSDAP (Mitglieds Nu. 8 188 687)
(höchstes bekanntes Amt: Zellenleiter der Ortsgruppe Goldenau/Krs. Jarotschin. – stellvertretender Ortsbauernführer)
Posen, 24. Juli 1941
es wird bekanntgeben:
Erstes Kind, Peter-Ferdinand geboren
SS-Hauptsturmführer Oskar Lutz und Frau Martina geb. Freiin von Stackelberg
Gut Friedrichseck Kreis Jarotschin
1942-1945
NS-Altherrenbund
00.01.1945
Flucht in den Südharz
1945-1947
amerikanische Internierungshaft
(Lager 75, Kornwestheim, Ludendorffkaserne)
10.09.1948
Vom Entnazifizierungs-Hauptausschuss Hannover mit Entscheidung vom 10.09.1948 in Kategorie IV entnazifiziert
(Während seines Entnazifizierungsverfahrens hatte Lutz zunächst als Jahr seines Beitritts zur SS fälschlich 1941 statt 1939 angegeben und sein Amt als Hauptsturmführer verschwiegen. Dies wurde durch den Entnazifizierungs-Hauptausschuss für besondere Berufe Hannover aufgedeckt. Dennoch erkannte der Ausschuss in Lutz, der schließlich in Kategorie IV entnazifiziert wurde, keinen wesentlichen Förderer des Nationalsozialismus und hielt ihm zugute, dass er „von dem Verhalten der SS während des Krieges als Balte keine Kenntnis hatte.“)
ab 1949
Mitglied des BHE
1950
Zulassung als Rechtsanwalt in Hannover
ab 1950
erster Kreisvorsitzender des BHE in Burgdorf
1954
Zulassung als Notar
ab 1955
Landesverbandsvorsitzender des GB/BHE
06.05.1955-27.09.1957
MdL im Niedersächsischen Landtag 3. WP als Angehöriger der GB/BHE-Fraktion
28.09.1957-24.08.1958
MdL im Niedersächsischen Landtag als Angehöriger der FDPGB/BHE-Fraktion
25.08.1958-28.10.1958
MdL im Niedersächsischen Landtag als fraktionsloser Abgeordneter
29.10.1958-05.05.1959
MdL im Niedersächsischen Landtag als Angehöriger der DRP-Fraktion
ab 1959
Mitglied des Parteivorstands der DRP
ab 1960
stellvertretender Vorsitzender der DRP
1961
Austritt aus der DRP wegen deren Aufgabe des Neutralitätskurses
ab 00.03.1964
Vorsitzender der Deutschen Freiheitspartei
1967
Austritt aus der AUD wegen deren Linkskurs
weitere Daten (Akten)
Landesarchiv Baden-Württemberg
Staatsarchiv Ludwigsburg
EL 903/3
Spruchkammer der Interniertenlager: Verfahrensakten des Lagers 75, Kornwestheim, Ludendorffkaserne / 1945-1950 (mit Vor- und Nachakten)
Name: Lutz Oskar
Beruf/Tätigkeit: Landwirt
Wohnort: Bopfingen AA
Geschlecht: männlich
Geburtsdatum: 1. April 1902
Geburtsort: Reval (Estland)
Umfang: 6 Schr.
Vorsignaturen: J/75/1140