SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei
* 09.07.1904 in Homberg-Holzhausen
+ 12.11.1964 in Bensheim an der Bergstraße
Sohn eines Apothekers
Besuch des Gymnasiums in Bensheim (1923 Abitur)
Mitglied des Jungdeutschen Ordens
Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Gießen und München
Mai 1927
Referendarsexamen
Februar 1928
Eintritt in die NSDAP
ab 1930
selbständiger Anwalt in Lorsch
ab 00.03.1933
Polizeidirektor von Worms anschließend Polizeidirektor von Gießen
1938
Chef der Einsatzgruppe Dresden in der besetzten Tschechoslowakei
1939-1942
Amtschef im RSHA Amt VI (SD-Ausland)
Amt III (Auslandsnachrichtendienst) Hauptamt SD
August 1939
Jost wird von Heydrich beauftragt, polnische Uniformen zu beschaffen.
(für den Überfall auf den Sender Gleiwitz)
Hintergrund:
Hitler beauftragte etwa am 10. August 1939 den Reichsführer SS, Heinrich Himmler, mit der Vorbereitung von angeblich polnischen Überfällen im oberschlesischen Grenzgebiet. Er war der Überzeugung, die Regierungen Frankreichs und Englands würden einen Krieg scheuen und jeden Anschein einer polnischen Schuld aufgreifen, um sich im Falle eines deutsch-polnischen Krieges ihren Garantieversprechen und Bündniszusagen zu entziehen. Himmler übertrug dem Chef der Sicherheitspolizei und des SD, Reinhard Heydrich, Planung und Durchführung der Aktion. Heydrich flog nach Oberschlesien, besichtigte zusammen mit dem örtlich zuständigen Leiter der Gestapo-Stelle Oppeln das Grenzgebiet und zog Übergänge bei Ratibor, Groß Rauden und Kreuzburg in nähere Erwägung, bei denen seiner Meinung nach spektakuläre polnische Uberfälle im Rahmen eines Zangenangriffs auf das oberschlesische Industrierevier ohne besondere Gefährdung vorgetäuscht werden konnten. Himmler entschied sich nach einem Ortstermin für die beiden letzteren Ubergänge.
Nun beauftragte Heydrich den Kommandeur der Führerschule der Sicherheitspolizei in Berlin-Charlottenburg, Otto Hellwig, mit der Planung bei Groß Rauden und den SS-Oberführer Otto Rasch mit der im Kreis Kreuzburg. SS-Standartenführer Hans Trummler sollte mit seinen Schülern der Grenzpolizeischule Pretzsch die angeblichen Verteidiger stellen. SS-Oberführer Herbert Mehlhorn hatte die Vorbereitungen kritisch zu begleiten.
Der Chef des SS-Personalamts berief polnisch sprechende schlesische SS-Leute zur Ausbildung als "polnische Soldaten" in die SS-Führerschule nach Bernau. Heinz Jost, der Leiter der Auslandsabteilung des SD, verhandelte mit dem Amt des Admirals Canaris (militärische Abwehr) wegen Freistellung dieser SS-Leute vom Militärdienst, Uberlassung polnischer Uniformen und Räumung der betreffenden Grenzabschnitte von Militär. Der Leiter der Fahrbereitschaft hielt Lastkraftwagen zur ständigen Verfügung, und Gestapo-Chef Heinrich Müller wollte sich um KZ-Häftlinge kümmern, die zum Tode verurteilt waren und als Opfer angeblicher Kämpfe dienen sollten.
23.03.1942 - 15.06.1942
Kommandeur der Einsatzgruppe A
1942
Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD (BdS) Ostland in Riga
April 1945
bei Gardelegen (Sachsen-Anhalt) festgenommen
1948
Im Nürnberger Einsatzgruppen-Prozess wurde er zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt
1951
seine Haftzeit wird auf 10 Jahre reduziert
1952
aus dem Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen
nach 1952
Tätigkeit als Jurist bei einer Immobilienfirma in Düsseldorf, diese Tätigkeit war eine Tarnung, da er spätestens 1961 für den BND tätig war.
1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
»Strafsache gegen Mulka u.a.«, 4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main
149. Verhandlungstag, 12.04.1965
Vernehmung des Zeugen Werner Best