SS-Obersturmführer
* 17.10.1911 in Wien
Beruf: Elektrotechniker
letzter bekannter Wohnort: Seewalchen am Attersee
1931 bis 1933 Angehöriger des Bundesheeres in Österreich
1931 Eintritt in die NSDAP
ab 00.11.1937 Straßenbahnschaffner in Dresden
ab 1938 Vermögensverkehrsstelle des Wirtschaftsministeriums in Wien
bis März 1943 Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien
(ab 1939 Stellvertreter Alois Brunner) Im März 1941 befanden sich in der Zentralstelle unter den 42 Mitarbeitern hauptsächlich SS-Angehörige, aber auch 8 Sekretärinnen und 3 Zivilangestellte.
Leiter des Hauptbüros des Zentralamtes für die Regelung der Judenfrage in Prag
März bis Dezember 1944 Sonderkommando Eichmann in Budapest
am 05. Mai 1945 Flucht in einer Wagenkolonne mit Brunner Alois und weiteren RSHA-Mitarbeitern
am 03. September 1948 vom Volksgericht Wien zu 15 Jahren Haft verurteilt
LG Wien Vg 1 Vr 8881/46
am 18. Dezember 1953 wurde ihm die Reststrafe durch Entschließung des Bundespräsidenten bedingt nachgesehen, da unter anderem seine Ehefrau und die beiden Kinder in ärmlichen Verhältnissen lebten.
Zudem bestehe das ihm zur Last gelegte Delikt nur darin, dass er in der Judenaussiedlungsstelle beschäftigt war
Mit ziemlicher Sicherheit hat Girzick auch davon profitiert, dass die österreichischen Volksgerichte in der Regel keine ausländischen Zeugen vorluden und nur in Ausnahmefällen auf ausländische Beweismittel zurückgriffen, weshalb Verbrechen außerhalb Österreichs meist, wenn überhaupt, wesentlich milder bestraft wurden als solche, die gewissermaßen vor der Haustüre der österreichischen Bevölkerung begangen worden waren. Die Begleitumstände seiner Tätigkeit im Protektorat und in Ungarn blieben daher im Dunklen. Eine führende Rolle im Sinne des Gesetzes wollte das Gericht nicht erkennen. Dass er an Deportationen in größerem Umgange mitgewirkt hatte, stand außer Zweifel.
Auszeichnungen
Kriegsverdienstkreuz II. Klasse
am 03.06.1940 ausgezeichnet mit dem Ehrenzeichen vom 09.Nov.1923 (Blutorden)