SS-Hauptsturmführer

* 01.03.1909 in Hamburg

NSDAP Mitglieds Nu. 75 582

Berlin, den 20.12.1936
Das SS Zivilabzeichen Nr. 11 863, Inhaber SS-Hauptsturmführer Dusenschön Willi, SS Nr. 10 984, IV/SS TV/2. Hdtsch., ging verloren. Vor Mißbrauch wird gewarnt.
SS Ergänzungsamt

vor 1945 Angehöriger der Lagermannschaft des KL
Fuhlsbüttel, KL Esterwegen, KL Sachsenhausen u. Btl. Kdr. bei der 2. SS-Panzer-Division Das Reich

30.01.1944
Beförderung zum SS-Obersturmbannführer der Waffen-SS

Die 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“ (Kommandeur Heinz Lammerding) zog ab Mai 1944 in Südfrankreich eine regelrechte Blutspur aus – immer nach dem gleichen, dem Vernichtungskrieg im Osten entlehnten Muster begangenen – hundertfachen Morden, Gräueltaten, Anzünden von Dörfern, Deportationen und willkürlichen Erschießungen (z.B. Figeac, Gabaudet, Bretenoux). Der grausame Höhepunkt waren die Massaker von Tulle (9. Juni 1944: 99 Männer öffentlich erhängt, 101 in den KZ umgekommene Deportierte) und Oradour sur-Glane (10. Juni 1944: 624 Menschen, darunter 254 Frauen und 207 Kinder, erschossen oder lebendig in der Kirche verbrannt)

Im Herbst 1962 stand Dusenschön unter Mordanklage vor dem Hamburger Landgericht. Zur Last gelegt wurde ihm brutale Misshandlungen des damals 39-jährigen jüdischen Sozialdemokraten Fritz Solmitz, der sich als Redakteur des Lübecker Volksboten bei den Nationalsozialisten verhasst gemacht hatte. Solmitz war im Kola-Fu durch die Misshandlungen zu Tode gekommen oder in den Suizid getrieben worden. Seine genauen Aufzeichnungen, die in einer Taschenuhr verborgen waren, lagen dem Gericht als Beweismittel vor.

Dusenschön kam ohne Strafe davon. Eine Ermordung war nicht nachweisbar. Andere Straftatbestände waren verjährt.[